Computersimulationen für Jugendliche

16. Dezember 2013, Nr. 103

Projekt „Simulierte Welten“ erreicht 2. Platz bei Wettbewerb „Schule Trifft Wissenschaft“

Das Projekt „Simulierte Welten“, eine gemeinsame Initiative unter Leitung des Steinbuch Centre for Computing (SCC) des Karlsruher Instituts für Technologie, des Höchstleistungsrechenzentrums der Universität Stuttgart (HLRS) und des Instituts für Sozialwissenschaft (SOWI V) der Universität Stuttgart, erreichte bei dem von der Robert Bosch Stiftung ausgerufenen bundesweiten Wettbewerb „ Schule trifft Wissenschaft“ den 2. Platz. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro verbunden, das den Schulen zu Gute kommt.

Geehrt wurden herausragende Projekte, in denen Lehrer und Wissenschaftler mit großem Engagement und innovativen Ideen gemeinsam neue Wege gehen, um Schüler für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Das Wissen der Forscher, die Expertise der Lehrer und die Neugier der Schüler sollen dabei zu einer neuen Form des Lernens verbunden werden. Insgesamt hatten sich 64 Initiativen für den Wettbewerb beworben, sieben davon wurden für die Endrunde nominiert.

Die moderne Welt ist ohne Simulationen kaum mehr vorstellbar: Autos und Flugzeuge können Ressourcen sparend entwickelt werden, neue Medikamente werden am Computer modelliert und getestet und Wettervorhersagen sowie Klimastudien werden aufgrund hochkomplexer Modelle verlässlicher. Diese und andere Herausforderungen der Gegenwart verlangen nach immer größerer und schnellerer Rechenkraft, die nur durch Supercomputer oder durch Cloud Computing, also durch das Zusammenschalten vieler Computer, erbracht werden kann. Kaum eine große technische Entwicklung kommt heutzutage mehr ohne die Nutzung von Technologien des Höchstleistungsrechnens beziehungsweise des Cloud-Computings aus.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Projekt „Simulierte Welten“, unterstützt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, das Ziel gesetzt, den Widerspruch zwischen mangelnder öffentlicher Sichtbarkeit und gesellschaftlicher Bedeutung computergestützter Simulationen zu überbrücken. Die Spannbreite der Entwicklungen dieser Technologien soll dabei besonders zukünftigen Generationen zugänglich gemacht werden. Das SCC, das HLRS und das Institut für Sozialwissenschaft (SOWI V) der Uni Stuttgart arbeiten in diesem Projekt mit drei Schulen in Baden Württemberg zusammen: dem Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe, dem Robert-Bosch Gymnasium in Gerlingen und dem Esslinger Schelztor-Gymnasium.

Billard- und Minigolfspiele selbst programmieren
In Seminarkursen, Science Cafés, Abendvorträgen und auch durch persönliches Coaching können Schüler und andere Interessierte dank des gemeinsamen Projektes der Universitäten Karlsruhe und Stuttgart mehr als nur einen Einblick in die komplexe Materie der Computersimulation erhalten. Mithilfe moderner Simulationstechnologien haben sie die Möglichkeit, die Umwelt im Computer abzubilden. Auf diese Weise können sich Schüler dem Thema auf unterschiedlichen Wissensebenen nähern. Mit der Programmiersprache Scratch können die Schülerinnen und Schüler selbst Billard- und Minigolfspiele programmieren und dabei spielend erfahren, wie man theoretische Er-kenntnisse und praktische Anwendungen miteinander verknüpft. Neben den Erkenntnissen über Chancen auch die Risiken in Zusammenhang mit der Nutzung dieser Technologien lernen sie auch die Grammatik großer Simulationen besser zu verstehen. Aus der Lehrerschaft stammende „HPC Ambassadors“ helfen dabei, die neu gestalteten Unterrichtseinheiten für Schüler und Lehrer gleichermaßen zugänglich zu machen. Die fertigen Materialen stehen Lehrern danach über das E-Learning System ILIAS zur freien Verfügung.

Weitere Informationen:
Jörg Hilpert, Universität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaft SOWI V, Tel. 0711/685-84539
E-Mail: joerg.hilpert@sowi.uni-stuttgart.de
Thomas Gärtner, Steinbuch Centre for Computing/Karlsruhe Institute of Technology,
Tel. 0721 60847705, E-Mail thomas.gaertner@kit.edu
www.simulierte-welten.de
Film zum Projekt

 

Vertreter des Projektes „Simulierte Wel-ten“ bei der Übergabe der Urkunde zum 2. Platz. Foto: Robert Bosch Stiftung
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