Wie viel Realität steckt in der deutschen Wissenschaftspolitik?

31. Januar 2012, Nr. 7

Exzellenz im Dialog mit Wolfgang Marquardt

Zum Abschluss des Semesters lädt der Exzellenzcluster Simulation Technology (SimTech) der Universität Stuttgart am 7. Februar 2012 zu seiner Vortragsreihe„Exzellenz im Dialog“ ein. Referent ist der Vorsitzende des Wissenschaftsrats und Leibniz-Preisträger Prof. Wolfgang Marquardt. Er beleuchtet in seinem Vortrag den Realitätsgehalt der deutschen Wissenschaftspolitik.

Termin: 7. Februar 2012, 16.00 Uhr
Ort: Campus Stuttgart-Vaihingen, Universitätsstr. 38, Hörsaal 38.04
Die interessierte Öffentlichkeit und Pressevertreter sind herzlich eingeladen.
 

Spätestens seit den Plagiatsfällen rund um Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg steht die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft unter besonderer Beobachtung. Hiervon ist auch die Wissenschaftspolitik betroffen. Während sich die Politik auf reale Rahmenbedingungen beruft, um Entscheidungen zu legitimieren, empfinden Wissenschaftler und Studierende das politische Handeln oftmals als wirklichkeitsfremde Operation am offenen Herzen, so die These von Prof. Wolfgang Marquardt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Exzellenz im Dialog“, die von dem Exzellenzcluster SimTech der Uni Stuttgart nun zum zweiten Mal organisiert wird, beleuchtet Marquardt diesen Aspekt in seinem Vortrag „Standort Disneyland? Zum Realitätsgehalt der deutschen Wissenschaftspolitik“. Dabei versucht der gebürtige Böblinger zwischen den beiden Sichtweisen zu vermitteln, indem er sich auf folgende drei Aspekte fokussiert: Die Illusion der Exzellenz, die Realität der Ökonomie und die Simulation der Zukunft.

In der anschließenden Diskussion stellt sich das Senatsmitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den Fragen der mehr als 150 Exzellenz¬forscherinnen und -forscher von SimTech. Zum Abschluss lädt SimTech alle Gäste zum „Get Together“ in das Forschungsgebäude am Pfaffenwaldring 5a ein.
Mit dem Vortrag kehrt Marquardt zu seinen studentischen Wurzeln zurück, absolvierte er doch von 1976 bis 1982 das Studium der Verfahrenstechnik an der Universität Stuttgart. Heute ist er Professor für Prozesstechnik an der RWTH Aachen. 2001 wurde er für seine Forschungen mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 2010 gehört er dem Wissenschaftsrat als Mitglied an, seit Februar 2011 ist er dessen Vorsitzender.

Über SimTech:
Die Universität Stuttgart war mit dem Exzellenzcluster „Simulation Technology“ (SimTech) im November 2007 beim Wettbewerb der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erfolgreich, die auf Bundesebene von der DFG betreut wird. Der Exzellenzcluster SimTech ist zentraler Kern des „ Stuttgart Research Centre for Simulation Technology“ (SRC SimTech), das die Universität Stuttgart bereits im April 2007 mit hochschuleigenen Mitteln eingerichtet hat. Der SRC SimTech ist ein Querschnittszentrum und damit ein verbindendes Element zwischen den Fakultäten. Im Cluster werden die vielfältigen Expertisen der Universität Stuttgart auf dem Gebiet der Simulationstechnologien gebündelt und weiterentwickelt. Damit soll Stuttgart nachhaltig als international führender Standort auf diesem Gebiet positioniert werden. Neben der breit angelegten Grundlagenforschung, dem Lehrbetrieb mit eigenen Studiengängen und einer Graduiertenschule mit mehr als 80 Doktoranden wird auch der Transfer in die industrielle Anwendung gefördert. Namhafte Firmen, darunter Daimler und Bosch, unterstützen SimTech ideell und finanziell.

 
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