Vorbild für Bibliotheksbauten der Nachkriegszeit

21. November 2011, Nr. 123

Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Gebäudes der Universitätsbibliothek Stadtmitte

Im November 1961 wurde in Anwesenheit des damaligen Altbundespräsidenten Theodor Heuss das Gebäude der Universitätsbibliothek im Stuttgarter Stadtgarten seiner Bestimmung übergeben. Mit dem Neubau erhielt das nachkriegszerstörte Stuttgart nicht nur ein Haus für Bücher, sondern in vorausschauender Weise ein universitäres Zentrum für Studierende und Forscher der kommenden Generationen. An dieses für die Universität wie auch für die an wissenschaftlicher Literatur interessierte Öffentlichkeit bedeutende Ereignis erinnert die Universitätsbibliothek mit einem Festakt am 25. November 2011 sowie mit einer Ausstellung zur Architektur- und Bibliotheksgeschichte.
Festakt/ Ausstellungseröffnung 25.11. 2011, 19.00 Uhr,
Ausstellung: 26.11.2011 bis 5.
1 2012, Mo-Fr 9.00-21.00 Uhr, Sa 10.00-16.00 Uhr
Campus Stuttgart-Stadtmitte, Universitätsbibliothek, Holzgartenstr. 16
Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
 

Nach Grußworten durch Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel und die Leiterin des Universitätsbauamts Stuttgart und Hohenheim, Sybille Müller, hält Dr. Klaus Ulrich Werner von der Freien Universität Berlin den Festvortrag mit dem Titel „Ein Upgrade für die Bibliothek – Bauen im Bestand“. Die Universitätsbibliothek im Herzen des Campus Stadtmitte stellte zu ihrer Entstehungszeit (1957-1961) aufgrund der intensiv geführten Auseinandersetzung mit der amerikanischen Moderne ein Novum in der Geschichte des Bibliotheksbaus der bundesdeutschen Nachkriegszeit dar. Dies gilt sowohl für die Bauformen, als auch für die Funktionszuweisungen und Nutzungsstrategien. Dieses spannende Kapitel der Architektur- und Bibliotheksgeschichte sowie auch der Stuttgarter Stadtgeschichte soll im Rahmen der Ausstellung wissenschaftlich aufbereitet und aufgezeigt werden. Zu sehen sind zeitgenössische Fotografien, Architekturpläne, Modelle und Ausstattungsgegenstände aus verschiedenen Institutionen sowie persönliche Dokumente aus dem Nachlass des damals entwerfenden Architekturbüros von Prof. Hans Volkart. Die Exponate sind mit begleitenden Texten didaktisch aufbereitet. „Unser Anliegen ist es, durch die Rezeption und Reflektion des bestehenden Bibliotheksgebäudes und seiner in Beton, Glas und Aluminium gegossenen Nutzungsstrategien, den Blick zu öffnen für künftige Anforderungen an ein modernes, zeitgemäßes Bibliothekswesen in einer sich dynamisch wandelnden Informationsgesellschaft", erklärt der Leiter der Universitätsbibliothek, Werner Stephan.

Anlässlich des Jubiläums erscheint eine Festschrift, die auf rund 270 Seiten und in zahlreichen Bildern die Architekturprinzipien wie auch die Nutzungsentwicklung vor dem Hintergrund des technologischen Wandels und explodierender Studentenzahlen dokumentiert. Die Publikation ist nach dem 25. November unter http://www.ub.uni-stuttgart.de/wirueberuns/veroeffentlichungen/ verfügbar und kann in begrenzter Stückzahl in der Universitätsbibliothek bestellt werden.
 
Weitere Informationen bei Ottmar Pertschi, Universitätsbibliothek Stuttgart, Tel. 0711/685-83509, e-mail: pertschi@ub.uni-stuttgart.de.
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