Stuttgart/Rüsselsheim. Am Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Universität Stuttgart wird bis Mitte 2011 ein extrem leistungsfähiger und in dieser Form einzigartiger Fahrsimulator aufgebaut, mit dem intelligente Fahrerassistenzsysteme zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs entwickelt werden können. Als Versuchsträger für den Aufbau und Betrieb des Simulators hat der Direktor der europäischen Vorausentwicklung von Opel, Marc Schmidt, jetzt einen Opel Astra an die Universität Stuttgart übergeben.
Professor Hans-Christian Reuss, Vorstandsmitglied des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) und Inhaber des Lehrstuhls für Kraftfahrzeugmechatronik am IVK zu dieser Entscheidung: „Bei unserem neuen Fahrsimulator wird es möglich sein, die unterschiedlichsten Versuchsträger, darunter auch komplette Fahrzeuge, in der Simulatorkabine in kurzer Zeit auszutauschen. Wir freuen uns, dass wir hierfür als Versuchsfahrzeug einen Opel Astra erwerben konnten. Mit Opel besteht eine jahrelange gute Forschungspartnerschaft, die hier ihre Fortführung erfährt.“
Auch, Schmidt freut sich auf die neuen Möglichkeiten für die Fahrzeug-Entwicklung: „
Die detaillierte Nachbildung des visuellen, akustischen und haptischen Umfelds deckt praktisch
alle Freiheitsgrade und Parameter ab, die wir in der Entwicklung unserer Fahrzeuge bereits in der
Frühphase betrachten wollen. Solche Simulatoren sind auch deswegen wichtig, weil hier in engem
Schulterschluss mit allen Bereichen der Fahrzeugsimulation, also der virtuellen
Fahrzeugentwicklung, Erkenntnisse gewonnen werden können ohne komplette Prototypen aufbauen zu
müssen. In der frühzeitigen Beurteilung des tatsächlichen Nutzens von Systemen und Funktionen für
unsere Kunden ist dies eine wertvolle Hilfe“, und ergänzt: „Wir werden den Aufbau des Simulators im
Hinblick auf diese Möglichkeiten mit großem Interesse begleiten und sind offen für weitere
gemeinsame Projekte mit der Universität Stuttgart“.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem Forschungsvorhabens
VALIDATE im Rahmen des Förderprogramms „Informations- und Kommunikationstechnologie“ (IKT 2020) die
Errichtung des Fahrsimulators mit 3,7 Millionen Euro unterstützt. Weiterführendes Ziel des BMBF ist
es, hierdurch in der Perspektive auch Testmöglichkeiten für elektrisch betriebene Fahrzeuge zu
schaffen als ein Beitrag zum Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität. Der neue Fahrsimulator
mit acht Freiheitsgraden wird die größte Anlage dieser Art an einer europäischen
Forschungseinrichtung darstellen.
Weitere Informationen bei Prof. Hans-Christian Reuss, Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen, Tel. 0711/685-68500, e-mail: hans-christian.reuss@fkfs.de