Der Supercomputer Hazel Hen des Höchstleistungsrechenzentrums der Universität Stuttgart (HLRS),
ein CRAY XC40 System, steht mit seiner Leistungsfähigkeit im realen Anwendungsbetrieb bei einem
neuen Test im weltweiten Vergleich auf Platz 2. Dies ist das Ergebnis der aktuellen High
Performance Geometric Multigrid (HPGMG) Benchmark-Liste, die kürzlich auf der Internationalen
Supercomputing Conference in Frankfurt veröffentlicht wurde.
Im HPGMG-Ranking übertraf der Stuttgarter Höchstleistungsrechner deutlich teurere und größere
Systeme, die in der Weltrangliste der TOP500 über ihm stehen. Lediglich das System Mira des Argonne
National Laboratory aus den USA konnte sich vor Hazel Hen platzieren.
In der TOP500-Liste rangiert der HLRS-Rechner Hazel Hen derzeit auf Platz 9 und ist damit der
schnellste Supercomputer in der EU. In dieses Ranking fließen jedoch Ergebnisse eines
Messprogramms, welches das Lösen linearer Gleichungssysteme misst und die wissenschaftlich
bedeutungslos sind (Linpack-Benchmark-Ergebnisse). Im Gegensatz dazu untersucht aber der
HPGMG-Benchmark nicht das theoretische Leistungsvermögen der Rechner, sondern fokussiert sich auf
den Nutzen der Höchstleistungstechnologien für die Anwender im Praxisbetrieb.
Die Basis des HPGMG-Benchmarks ist ein schnelles und spezielles Verfahren, das zur Lösung großer Ingenieursprobleme zum Einsatz kommt (geometrischer Multigrid-Löser), zum Beispiel bei Strömungs-Berechnungen und verwandten Disziplinen. „Wir sind stolz darauf, unseren Platz unter den Top-10 in der TOP500-Liste verteidigt zu haben“, betont der Direktor des HLRS, Prof. Michael Resch. „Unser hervorragendes Abschneiden im HPGMG-Benchmark, einem Test unter realen Arbeitsbedingungen, ist uns jedoch viel wichtiger. Denn für uns steht der Nutzen unserer Technologien für unsere Anwender an vorderster Stelle.“
Im Oktober 2015 war mit Hazel Hen die vorerst finale Ausbaustufe des CRAY XC40-Supercomputers am HLRS in Betrieb genommen worden. Seitdem haben Anwender aus allen Bereichen der Wissenschaft und der Industrie die Möglichkeit, das Leistungsvermögen des HLRS-Supercomputers für ihre Forschungsarbeiten zu nutzen. Die Dienstleistungen stehen sowohl für große und mittelständische als auch für kleine Unternehmen im Rahmen eines „pay-per-use“-Modells zur Verfügung.
Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Michael M. Resch, Höchstleistungsrechenzentrum Universität Stuttgart, Tel.
0711/685-87269,
E-Mail
TOP500-Platzierungen:
https://www.top500.org/lists/2016/06/
HPGMG-Benchmark-Liste:
https://crd.lbl.gov/departments/computer-science/PAR/research/hpgmg/results/results-201606/
Weitere Informationen zu Hazel Hen:
http://www.hlrs.de/systems/platforms/cray-xc40-hazel-hen/
Über das HLRS:
Die Gründung des HLRS im Jahr 1996 als erstes Bundeshöchstleistungsrechenzentrum markierte
einen wichtigen Meilenstein in der 50-jährigen Geschichte des wissenschaftlichen Rechnens an der
Universität Stuttgart. Von Beginn an stellt das HLRS seine Dienstleistungen nicht nur
Wissenschaftlern, sondern auch der lokalen Industrie wie Daimler und Porsche zur Verfügung. Seit
2008 werden Rechenleistung und Beratung in der effizienten Nutzung von Großrechnern auch in
Zusammenarbeit mit dem Automotive Simulation Center Stuttgart (asc(s) angeboten. Seit 2007 ist das
HLRS ein Mitglied des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) und arbeitet dort mit seinen Partnern
insbesondere an der Unterstützung von Wissenschaftlern aus Deutschland und Europa. Darüber hinaus
verfolgt das HLRS als Kompetenzzentrum für wissenschaftliches Rechnen die Zielsetzung, Anwender zu
unterstützen. Das HLRS unterstützt deutsche und europäische Forscher sowie Industriebenutzer mit
neuster HPC Technologie, HPC Trainings und Support. Weitere Informationen unter
www.hlrs.de