Ökologisches Stadtmanagement

17. Dezember 2010, Nr. 139

Gemeinsamer Studiengang der Uni Stuttgart mit ägyptischer Universität

Der Masterstudiengang „Ökologisches Stadtmanagement/Energieeffizientes Bauen“ als gemeinsames Ausbildungsangebot der Ain Shams Universität Kairo und der Universität Stuttgart markiert einen weiteren Meilenstein in der Hochschulzusammen­arbeit zwischen Deutschland und Ägypten. Der Studiengang bündelt die Kompetenzen der Universität im interdisziplinären Aufgabenfeld der nachhaltigen und ressourcenschonenden Architektur und Stadtplanung. Gefördert wird der deutsch-arabische Studiengang vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
 
Das von der Universität Stuttgart entwickelte Konzept für den Studiengang baut auf den langjährigen Beziehungen ihrer Institute (Landschaftsplanung und Ökologie sowie Städtebau) zur Ain Shams Universität in Kairo auf. Zudem hat die Stadt Stuttgart als Partnerstadt Kairos Kooperationsbereitschaft signalisiert und wird den Studiengang fachlich und organisatorisch unterstützen. Die Ausbildung findet in Stuttgart und Kairo statt. Der Masterkurs richtet sich auch an die Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA). Ab Sommer 2011 starten jeweils bis zu zehn Studierende aus Deutschland, Ägypten und weiteren MENA-Ländern. Neben der Vermittlung neuester Fachkenntnisse sollen nicht nur der deutsch-ägyptische und deutsch-arabische Austausch, sondern auch der innerarabische akademische Dialog weiter gestärkt werden.
Das Ziel des Studiengangs ist die interdisziplinäre Ausbildung einer neuen Generation von Experten und Entscheidungsträgern aus einer Vielzahl von Disziplinen – Architektur, Landschaftsarchitektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, sowie Stadt und Regionalplanung – um den ökologischen, sozialen und technischen Herausforderungen der rasanten Urbanisierungsprozesse in der MENA-Region zu begegnen. Voraussetzung für den viersemestrigen Masterkurs ist neben einem Bachelor-Abschluss auch Berufserfahrung. Wesentlich für die Konzeption des Studiengangs ist eine enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis, die durch eine intensive Einbindung von diversen Partnern aus Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit, Unternehmen und Verwaltung bei der Bearbeitung praxisnaher Aufgabenstellungen in der MENA-Region gewährleistet wird.
In Stuttgart werden die ersten Studierenden am 1. September 2011 erwartet und vom Welcoming Service der Universität in Empfang genommen. Anfang Oktober ist dann der interkulturelle Workshop „Rheinabwärts“ geplant, bevor Mitte Oktober die Vorlesungen beginnen.Im Wahlfachbereich haben die Studierenden die Möglichkeit, an Kursen der internationalen Masterstudiengänge der Uni teilzunehmen, beispielsweise Infrastructure Planning (MIP), Water and Resource Management (WAREM) oder Air Quality Control, Solid Waste and Waste Water Process Engineering (WASTE).
Bei der feierlichen Eröffnung des Studiengangs am 5. Dezember 2010 in Kairo waren der ägyptische Hochschulminister Prof. Hany Helal, der Bauminister Ahmed El Maghrabi sowie der deutsche Botschafter Michael Bock, der DAAD-Außenstellenleiter Dr. Michael Harms und der Präsident der Ain Shams Universität Prof. Maged Eldeeb anwesend. Die Universität Stuttgart war vertreten durch Prof. Dr. Philipp Misselwitz, Prof. Antje Stokman und Prof. José Luis Moro von der Fakultät Architektur und Stadtplanung. Neben der Förderung des Studiengangs durch den DAAD stellen das ägyptische Ministerium für Hochschule, Wissenschaft und Forschung, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung Mittel für den Aufbau des Studiengangs und seinen Betrieb sowie für die Förderung von zunächst zwei Stipendiatengenerationen bereit.
 

Kontakt:

Prof. Philipp Misselwitz, Städtebau Institut, Tel. +49 (0) 711 685 83369, e-mail: Philipp.misselwitz@si.uni-stuttgart.de und Prof. Antje Stokman, Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Tel. + 49 (0) 711 685 83380, e-mail: antje.stokman@ilpoe.uni-stuttgart.de.

      

Nil-Insel, rund drei Kilometer vom Zentrum Kairos entfernt. (Foto: Uni Stuttgart/Eisenberg)
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