Forschungspavillon der Gruppe BioMat von Jun.-Prof. Hanaa Dahy aus gekrümmten Holz- und Biokompositelementen.

Nachhaltigkeit in allen Facetten

16. März 2021, Nr. 21

Universität Stuttgart gründet Forschungsinitiative „Inwertsetzung biogener Ressourcen“ (Valorisation of Bioresources)

Nachhaltiges Bauen, Energiegewinnung, Kreislaufwirtschaft und die nachhaltige Produktion von Wertstoffen sind die Kernthemen einer neuen Stuttgart Research Initiative (SRI) „Inwertsetzung biogener Ressourcen (Valorisation of Bioresources)“ an der Universität Stuttgart. Mit der Forschungsinitiative will die Universität ein weithin sichtbares Zeichen setzen, dass das Thema Nachhaltigkeit an der Universität in all seinen Facetten und auf Basis einer interdisziplinären Vernetzung der verschiedenen Arbeitsfelder an den Fakultäten gefördert und gelebt wird.

Die SRI ‚Valorisation of Bioresources‘ greift Nachhaltigkeitsthemen auf, die im neuen Struktur- und Entwicklungsplan der Universität Stuttgart (SEPUS) ein zentrales Element darstellen. Ihr Ziel ist die Inwertsetzung biogener Ressourcen im Sinne der Circular Economy, womit die SRI die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen sowie Sekundär- und Reststoffen zur stofflichen und energetischen Verwertung und die Nutzung und Umsetzung biologischer Prinzipien in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns stellt. Die SRI soll dazu beitragen, in der Gesellschaft durch nachhaltiges Wachstum die Lebensqualität, die Gesundheit, den Nutzerkomfort und die sozialen Bedingungen der Bevölkerung zu verbessern.

Plattform für Austausch, Diskurs und Ausbildung

Die SRI bündelt bereits existierende Aktivtäten an den Instituten zu einer gemeinsamen Plattform für den intellektuellen Austausch, fachlichen Diskurs und eine gemeinsame Ausbildung. Als solches soll die SRI zur Keimzelle für neue, gemeinsame Forschungsvorhaben auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene werden. Die Akteure aus den vier Fakultäten Architektur und Stadtplanung (1), Bau- und Umweltingenieurwissenschaften (2), Energie-, Verfahrens- und Biotechnik (4) sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (10) stehen stellvertretend für aktuelle Themen der Bioressourcen und Bioökonomie. Als externe Partner sind das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) eingebunden. Die SRI bringt somit Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen und dient als idealer Nährboden für disziplinenübergreifende Kooperationen, die zu einer Profilvertiefung an der Universität Stuttgart im Themengebiet Bioökonomie und Nachhaltige Entwicklung führen. Sprecher*innen der SRI sind Jun.-Prof. Hanaa Dahy (Fak. 1), Prof. Martin Kranert (Fak. 2) und Prof. Ralf Takors (Fak. 4).

Von biobasierten Materialien bis Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen

Die drei zentralen Themenfelder sind ‚Bio-basierte Strukturen und Komponenten‘, ‚Bio-basierte Materialien und Nachhaltige Architektur‘ sowie ‚Bioenergie, Biobasierte Produktion und Bioenergienutzung‘. So sollen zum Beispiel Funktions- und Strukturmaterialien, deren Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen und der Einsatz biogener Rest- und Abfallstoffe zur Herstellung neuer biobasierter Produkte und Sekundärrohstoffe (Kreislaufführung) erforscht werden. Weitere Themen sind die umweltfreundliche und emissionsarme Energie- und Kraftstoffgewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen oder auch die Übertragung biologischer Prinzipien und Grundlagen in Technologie oder Bauwirtschaft. Neben umfangreichen Versuchs- und Testeinrichtungen bringen die Akteure vielfache, international anerkannte Fachexpertise zur Bioökonomie mit. 

Allen Themenfeldern gemein ist deren synergistische Verzahnung zur Etablierung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Deren ökologische Funktion und ökonomische Bedeutung wird durch life cycle-Analysen, Ökobilanzen und Systemmodelle quantitativ und qualitativ bewertet. Ebenso wird die gesellschaftliche Wahrnehmung sozialwissenschaftlich bewertet und Akzeptanz bzw. Markchancen biobasierter Produkte evaluiert.

Gründungsmitglieder:

  • Institut für Akustik und Bauphysik (IABP), Prof. Philip Leistner
  • Institut für Bioverfahrenstechnik (IBVT), Prof. Ralf Takors 
  • Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK), Prof. Günter Scheffknecht
  • Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasma-technologie (IGVP), apl. Prof. Günter Tovar
  • Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung (IER), Prof. Kai Hufendiek, 
  • Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA), Prof. Martin Kranert
  • Institut für Sozialwissenschaften und ZIRIUS, Prof. Cordula Kropp
  • Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen (ITKE), Abteilung BioMat, Jun.-Prof. Hanaa Dahy

Fachlicher Kontakt:

Prof. Ralf Takors, Universität Stuttgart, Institut für Bioverfahrenstechnik (IBVT) Tel.  +49 711 685 64535, E-Mail 

Kontakt

 

Hochschul­kommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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