Neun von zehn Absolventen mit Doktortitel sind zufrieden mit ihrem Promotionsstudium an der
Universität Stuttgart. Das geht aus der Absolventenstudie des Internationalen Zentrums für
Hochschulforschung (INCHER) in Kassel hervor. Bei der Befragung, die Ende 2011 zum dritten Mal in
Stuttgart durchgeführt wurde, beteiligten sich knapp 100 ehemalige Doktoranden des
Abschlussjahrgangs 2010.
Damit fällt die Zufriedenheit der Absolventen mit dem Abschluss Promotion nochmals deutlich
höher aus als bei den im Bundesvergleich überdurchschnittlich zufriedenen Master- (84 Prozent) und
Diplomabsolventen (70 Prozent) der Universität Stuttgart. Vor allem die Ausstattung an der
Universität wurde gelobt: Mit den Nutzungsmöglichkeiten von Laboren, der EDV-Einrichtungen und des
Angebots an wissenschaftlicher Literatur waren jeweils mehr als 80 Prozent der Befragten „zufrieden“
oder „sehr zufrieden“. Auch über die Betreuungssituation während der Promotion äußerten sich drei
von vier Promovierten positiv. Mehr als 80 Prozent würden wieder dieselbe Betreuungsperson wählen,
wenn sie nochmals die Wahl hätten. Geteilte Rückmeldungen gab es indessen hinsichtlich der
Arbeitsbelastung am Institut: Einer von drei Befragten gab an, dass berufliche Verpflichtungen wie
beispielsweise Lehrveranstaltungen den Dissertationsfortschritt behinderten, bei 44 Prozent dagegen
traf dies nur „in geringem Maße“ oder „gar nicht“ zu.
Die Rückmeldungen der Stuttgarter Promovierten stehen damit deutlich im Gegensatz zu
Medienberichten der letzten Zeit, wonach es unter deutschen Doktoranden eine wachsende
Unzufriedenheit gebe. So war im Mai diesen Jahres auf „Spiegel Online“ unter der Überschrift „Wut
der Doktoranden – wie Deutschland junge Forscher vergrault“ über schlechte Promotionsbedingungen,
geringe Verdienstmöglichkeiten, prekäre Beschäftigungsverhältnisse im akademischen Bereich und eine
Flucht der Promovierten ins Ausland berichtet worden. Die Studie belegt, dass solche negativen
Darstellungen für die Universität Stuttgart weitestgehend nicht zutreffen.
Dies gilt auch für die berufliche Situation nach der Promotion: Aus den Abschlussjahrgängen
2008 bis 2010 der Universität Stuttgart arbeitete jeweils die Hälfte der Promovierten in
akademischen und nicht-akademischen Berufsfeldern. In beiden Gruppen gaben jeweils drei von vier
Befragten an, mit ihrer gegenwärtigen Berufssituation zufrieden zu sein.
Mehr als ein Jahr nach Abschluss der Promotion zeigt sich eine starke regionale Bindung: Knapp
zwei Drittel der Promovierten der Jahrgänge 2008 bis 2010 arbeiten in Baden-Württemberg. Einer von
vier Promovierten ist in ein anderes Bundesland gezogen, nur einer von zehn ins Ausland. Die
Mehrheit der befragten ausländischen Doktoranden, die an der Universität Stuttgart etwa 14 Prozent
der jährlichen Promotionen ausmachen, entschied sich dazu, in Baden-Württemberg zu
bleiben.
Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel verwies mit Blick auf die Ergebnisse der Studie auf den
Beitrag, den die Universität für die wirtschaftliche Entwicklung der Region leistet: „Diese Befunde
unterstreichen die wichtige Rolle, die die Universität Stuttgart bei der Förderung und Bindung von
Spitzenkräften für Forschung und Wirtschaft in Baden-Württemberg spielt. Die hohen
Zufriedenheitswerte und die ausgezeichnete Berufssituation unserer Promovierten zeigen, dass sich
die Entscheidung zur Promotion an der Universität Stuttgart für die Doktoranden lohnt“, so
Ressel.
Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Promotionen an der
Universität Stuttgart überwiegend in den Fächergruppen der Ingenieurswissenschaften und der
Mathematik und Naturwissenschaften stattfinden. Die promovierten Geistes-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftler machen einen Anteil von weniger als zehn Prozent aus und sind in den
Befragungsstichproben in zu geringer Fallzahl vertreten, um eigens ausgewertet zu werden. Die Werte
der Ingenieure, der Mathematiker und der Naturwissenschaftler zur Zufriedenheit mit der
Promotionsphase und dem Einstiegsgehalt unterscheiden sich dabei nur geringfügig.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Hochschulkommunikation
Tel.: 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer(at)hkom.uni-stuttgart.de
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Hannes Weber, Universität Stuttgart, Stabstelle für Qualitätsentwicklung
Tel. 0711/685-84289, E-Mail: hannes.weber(at)qe.uni-stuttgart.de