Genie, Grundlagenforschung und das gute Geld: Hätte Einstein heute eine Chance?

1. Juni 2016, Nr. 37

Öffentliche Physik-Talkrunde am 6. Juni im Haus der Wirtschaft

Als Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte, nahm die Öffentlichkeit davon keine Notiz. In Europa tobte gerade der Erste Weltkrieg. 100 Jahre später sind seine Thesen aus der Forschung nicht mehr wegzudenken: Ein riesiges Medienecho begleitete kürzlich die Messung der vorhergesagten Gravitationswellen.

Mit einer Milliarde Euro will die EU nun in einem „Quantenflaggschiff“  die Quantenforschung fördern. Forschende des Ulm-Stuttgarter Zent­rum für Integrierte Quantenwissenschaft und ‑technologie IQ ST ha­ben eine große Rolle bei der Umsetzung der Initiative gespielt. Ist die Fi­nanz­spritze ein Fort­schritt genau zur rechten Zeit? Was bedeutet das für den Tech­no­lo­gie- und Forschungsstandort Baden-Württemberg? Und Ein­stein selbst? Hätte seine Art von Grund­lagenforschung heute eine Chance?

Begleitend zur Ausstellung „100 Jahre All­ge­meine Relativitätstheorie“ im Haus der Wirtschaft wird sich am 6. Juni eine Talkrunde mit Ein­steins Theorie, ihrem jüngsten praktischen Be­weis sowie den gegen­wärtigen Möglichkeiten und För­de­rungen der Grund­lagenforschung aus­­einan­der­setzen. Innen- und Außenperspektive kom­men zusammen bei den vier Experten, die um 19 Uhr unter der Mo­deration von Ingolf Baur (SWR) in den Dialog der Disziplinen treten wer­den.

Aus Hannover wird Karsten Danzmann, Direktor des Max-Planck-Insti­tuts für Gravitationsphysik und Professor am Institut für Gra­vi­tationsphysik der Leibniz Universität Hannover teilnehmen. Einer seiner Schwerpunkte ist der Nachweis von Graviationswellen.

Was das „gute Geld“ betrifft, darüber kann Tommaso Calarco be­rich­ten. Als Professor des Instituts für komplexe Quanten­systeme an der Universität Ulm und Sprecher von IQ ST richtet er den Blick auf die kleinsten Teilchen. Als Experte hat er für die Europäische Kommission ein „Quantum Manifesto“ mit verfasst, auf dessen Grundlage die EU diesen For­schungs­be­reich mit einer Milliarde Euro fördern möchte.

Die historische Perspektive bringt Klaus Hentschel ein. Er ist Pro­fessor für die Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Universität Stuttgart. Was sich in der Ge­sellschaft und der Wissenschaft gewandelt hat, kann er aus seiner Forschung berichten.

Frank Allgöwer, Vizepräsident der Deutschen For­schungs­ge­meinschaft (DFG) und Professor für Systemtheorie und Rege­lungstechnik an der Universität Stuttgart, wird die Position der DFG einbringen. Die DFG ist die zentrale Forschungs­förder­or­ga­nisation in Deutschland. Als In­ge­nieur­wissen­schaftler arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung.

 

Auf einem Blick

Ort : Haus der Wirtschaft (Willi-Bleicher-Straße 19 in Stuttgart)

Zeit: Montag, 6. Juni 2016, 19 Uhr

Die Talkrunde ist öffentlich. Eine Anmeldung über die Homepage der Ausstellung ist erforderlich.

 

Weitere Informationen :

Das Center for Integrated Quantum Science and Technology IQ ST unter­stützt die Veranstaltung.

Homepage der Ausstellung: einstein-inside.physik.uni-stuttgart.de

Karin Otter, Universität Stuttgart, 5. Physikalisches Institut, T 0711 685-64846, E-Mail

 

Kontakt

Ulrich Fries, Hochschulkommunikation, T 0711 685-82173, E-Mail

 
Von links: Tommaso Calarco, Karsten Danzmann, Ingolf Baur, Frank Allgöwer, Klaus Hentschel
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