Fahrzeugwindkanal der Universität Stuttgart für WLTP-Messungen zertifiziert

Fahrzeugwindkanal für WLTP-Messungen zertifiziert

1. August 2017, Nr. 070

Abbildung der Straßenfahrt ohne Ausrollversuche
[Bild: Jürgen Wittke, FKFS]

Als erster Windkanal Deutschlands wurde der Windkanal der Universität Stuttgart zertifiziert, um aerodynamische Messungen im Rahmen des neuen WLTP-Zyklus durchzuführen zu können. Die im Windkanal des Instituts für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen der Universität Stuttgart gemessenen Luftwiderstandskräfte (cW-Werte) können damit zur Emissionsmessung nach dem WLTP-Fahrzyklus verwendet werden. 

Emissionen und Energieverbrauch eines Kraftfahrzeugs werden seit der Einführung einheitlicher EU-Abgasvorschriften in standardisierten Verfahren auf der Grundlage eines genormten Fahrzyklus im Prüfstand gemessen. Der bisher verwendete, stark in die Kritik geratene Neue Europäische Fahrzyklus NEFZ wird ab September 2017 durch das WLTP-Messverfahren (Worldwide harmonized Light Duty Test Procedure) ersetzt, von dem man eine größere Realitätsnähe erwartet.

Messung der Fahrwiderstände einfacher und genauer

Angepasst wurde nicht nur der Fahrzyklus selber, der nun mehr Fahrsituationen und unterschiedliches Fahrverhalten abdeckt, sondern auch die Messprozedur. Unter den für die Messung relevanten Rahmenbedingungen spielen die Fahrwiderstände, insbesondere der Luftwiderstand eine große Rolle. Um die hierfür benötigten Messdaten zu erhalten, musste der Luftwiderstand eines Fahrzeugs bisher durch sehr aufwändige Ausrollmessungen ermittelt werden. Dies kann nun durch Messungen in einem hierfür zertifizierten Windkanal wie dem der Universität Stuttgart wesentlich einfacher und mit deutlich besserer Wiederholgenauigkeit erfolgen.

Fachlicher Kontakt:

Armin Michelbach
Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart
E-Mail
Tel. 0711 685-63110

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