Bildung über den Tellerrand des Fachbereichs

12. Oktober 2012, Nr. 73

60 Jahre Studium Generale an der Universität Stuttgart

Um den Blick über den Tellerrand des eigenen Fachs zu schärfen und Studierenden, ganz im Sinne des humboldtschen Bildungsideals, auch außerfachliche Qualifikationen anzubieten, wurde im Jahr 1952 das Studium Generale an der Universität Stuttgart ins Leben gerufen. Seither haben schätzungsweise 50.000 Teilnehmer das vielfältige Veranstaltungsangebot, das auch der Bevölkerung in der Region offensteht, wahrgenommen. Am Mittwoch, dem 31. Oktober 2012 wird das Jubiläum im Rahmen einer Festveranstaltung gefeiert.
 
Zeit:     31. Oktober 2012, 18.00 Uhr
Ort:      Uni-Campus Stadtmitte, Keplerstr. 17, Hörsaal 17.01
Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
 

Nach Grußworten durch den Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Wolfram Ressel diskutieren Markus Lion und Daniel Francis von der Geschäftsstelle des Studium Generale die Entwicklung dieser Einrichtung. Wie aktuell das Modell „Studium Generale“ vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens heute mehr denn je ist, verdeutlicht der Vortrag von Dr. Andrea Waxenegger (Universität Graz). Einen Blick in die Zukunft wirft schließlich die Leiterin des Zentrums für Lehre und Weiterbildung der Universität Stuttgart, Dr. Edith Körber. Für gute Unterhaltung sorgen drei Gruppen des Studium Generale, die Stuttgart University Pipeband, das Improtheater unter der Leitung von Thomas Brandau sowie die Uni Big Band unter der Leitung von Frédéric Rabold.

„Den Studierenden aller Fachrichtungen wird dringend empfohlen, sich durch Teilnahme an ‚ Bildungsvorlesungen’ neben ihrem Fachstudium eine möglichst gründliche Allgemeinbildung anzueignen.“ So hieß es schon im Vorlesungsverzeichnis des Wintersemesters 1949/50 der Technischen Hochschule Stuttgart. Ab 1952 entwickelte die Universität mit dem „Studium Generale“ ein Angebot, das verschiedene Arbeitskreise, Gastvorträge, Exkursionen, Vorlesungen und Seminare beinhaltete. Themengebiete aus Politik, Gesellschaft, Kunst, Literatur, Film, Funk und Fernsehen ergänzten nun das fachspezifische Bildungsangebot und sollten zukünftig Horizonte erweitern; die Teilnahme war freiwillig.
Seither hat sich das Angebot der Veranstaltungen weiter vervielfältigt und den heutigen Anforderungen angepasst. So können Studierende heute auch Rhetorik- und Journalismus-Kurse besuchen, sich auf Bewerbungen vorbereiten oder beim Autogenen Training lernen, mit dem Stress im Unialltag besser umzugehen. Persönliche und soziale Kompetenzen, wie zum Beispiel Teamfähigkeit oder Ausdrucksvermögen, können in derartigen Veranstaltungen gezielt ausgebaut werden, was nicht zuletzt für den späteren Berufseinstieg von großem Wert sein kann. Für all diese Angebote stehen qualifizierte Trainer und Kursleiter zur Verfügung. Seit der Einbindung in das Zentrum für Lehre und Weiterbildung 2009 hat sich für das Studium Generale ein weiteres Aufgabengebiet im Bereich fachübergreifender Schlüsselqualifikationen (SQ) entwickelt. In zahlreichen Lehrveranstaltungen des Studium Generale können Studierende jetzt Leistungspunkte erwerben, die für ihre fachübergreifenden SQ innerhalb der Bachelor- und Master-Studiengänge erforderlich sind.
Darüber hinaus organisiert das Studium Generale das beliebte Gasthörerstudium, bei dem in den letzten Jahren teilweise über 1.100 Gasthörer pro Semester eingeschrieben waren. An keiner anderen Universität in Baden-Württemberg sind diese Zahlen so hoch. Besonders beliebt sind dabei die Fächer Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, die auch von vielen Senioren genutzt werden.

Weitere Informationen bei Markus Lion, Universität Stuttgart, Studium Generale,
Tel. 0711/685-83583, E-Mail: studium.generale (at) zlw.uni-stuttgart.de

Anmeldung zur Festveranstaltung bis 19. Oktober 2012 unter www.uni-stuttgart.de/sg/jubilaeum

 
Etwa 50.000 Teilnehmer, darunter auch zahlreiche ältere Menschen, haben in den letzten 60 Jahren das Angebot des Studium Generale der Universität Stuttgart genutzt. (Foto: Universität Stuttgart)
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