Baden-Württemberg fördert Verbundprojekt „KOALA“ zum Aufbau von Hochschulkooperationen in allen Lehramtsfächern

2. Juni 2016, Nr. 39

Neue Ära in der Lehrerbildung

Im Januar 2016 haben fünf Hochschulen der Wissenschaftsregion Stuttgart mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Lehrerbildung PLUS“ eine neue Ära in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern eingeläutet. Nun erhalten die Projektpartner im Rahmen des Förderprogramms „Lehrerbildung in Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) eine weitere Förderung, um den Auf- und Ausbau von innovativen Kooperationen in allen Lehramtsfächern inhaltlich und strukturell weiterzuentwickeln.  Damit stellt das Land der hochschulübergreifenden Kooperation zusätzlich 25 Prozent der vom BMBF bewilligten Fördermittel zur Verfügung.

Projektpartner sind die Universität Stuttgart, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und die Universität Hohenheim. Bis zum Jahr 2021 erhalten diese fünf Hochschulen eine Förderung von 1,25 Mio. Euro, um in gemeinsamen Projekten die professionsorientierte Verbesserung der Lehrerbildung voranzutreiben.

 

In der gemeinsamen Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE) werden die Projektpartner die Stärken zweier Universitäten, einer Pädagogischen Hochschule, einer Kunst- und einer Musikhochschule zusammenführen. Aus den bislang unterschiedlichen Aus­rich­tungen der Hochschulen sollen Synergien genutzt werden. Die Projektpartner zielen damit auf eine stärkere, professionsorientierte Abstimmung und Verknüpfung des Lehr­angebots von Fachwissenschaft und wissenschaftlicher Fachdidaktik sowie Bildungs­wissenschaften.

 

Prof. Cathleen Kantner, Prorektorin für Lehre und Weiterbildung der Universität Stuttgart, freut sich über den erneuten Fördererfolg: „Jetzt können wir Services, Beratung und IT-Infra­struk­tu­ren für die hochschul- und fakultätsübergreifend studierenden künftigen Lehrer maßschneidern. Wir möchten, dass Lehrende, Studierende und die Hochschulverwaltungen möglichst un­mit­tel­bar erleben, dass die entstehende PSE spürbare Verbesserungen bewirkt und sie in ihrem En­gagement für die Lehrerbildung an unseren Hochschulen unterstützt. Darüber hinaus geht es darum, hochschulübergreifende Initiativen von Studierenden und Lehrenden in der Lehrer­bildung zu fördern und die PSE somit von der Basis aus mit Leben zu füllen.“

 

Prof. Jörg-U. Keßler, Prorektor für Studium, Lehre und Internationale Beziehungen der Päda­go­gischen Hochschule Ludwigsburg, ergänzte: „Die Förderung durch das Land bietet die Chance, gewohnte Muster von Spezialisierung zu überdenken und zu überwinden und so unsere Kooperation qualitativ weiter zu gestalten, um den veränderten Herausforderungen der Lehrer­bildung der Zukunft gerecht zu werden.“

 

Die PSE fungiert als Dach für die gemeinsamen Aufgaben und Projekte der Verbundpartner sowohl im Sinne einer operativen Koordinationsstelle als auch als Ort der gemeinsamen Ideen­entwicklung, des wissenschaftlichen Austauschs und der Impulsgebung für Weiter­ent­wick­lungen in der Lehrerbildung.

 

Die bewilligten Fördermittel des Projekts „KOALA – Kooperation in allen Lehramtsfächern auf- und ausbauen“ werden in den kommenden fünf Jahren in drei Maßnahmenpakete investiert:

 

1. Bottom-Up Investitionsfonds

Aus dem Investitionsfonds werden innovative Bottom-Up-Initiativen gefördert, die von Beteiligten der Lehrerbildung oder von Studierenden beantragt werden können. An einem Antrag müssen Vertreter von mindestens zwei der fünf Verbund-Hochschulen beteiligt sein.

 

2. Beratung und Services

Mit den bewilligten Fördermitteln wird die Beratung von Studierenden hinsichtlich der gemeinsamen Studiengänge und der Hochschulkooperationen ausgebaut. Neben der Abstimmung mit bereits vorhandenen Services wird ein zusätzliches Beratungsangebot etabliert, das Studierende bei Fragen zum hochschulübergreifenden Lehr- und Studienangebot unterstützt.

 

3. Integration des Student Life Cycle für Kooperationsstudierende

Um die Kooperationen in den Lehramtsfächern auf- und auszubauen, müssen die Verwaltungs- und Dienstleistungs-Systeme, die das Studium begleiten, eng miteinander verzahnt werden. Ziel ist es, den Studierenden eine integrierte Lösung anzubieten, die es ihnen ermöglicht, an jeder der fünf Hochschulen dieselben administrativen und organisatorischen Schritte zu erledigen – unabhängig davon, wo sie eingeschrieben sind. Um dieses „Alles-aus-einer-Hand-Modell“ zu verwirklichen, müssen die bestehenden Systeme wie Prüfungsämter, Studiensekretariate und Rechenzentren miteinander vernetzt werden.

 

Kontakt

Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher, T 0711/685-82555, E-Mail

  

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