Photobioreaktor startet zur ISS

Rakentenstart auf den 4. Mai verschoben

Ursprünglich sollte der am Institut für Raumfahrtsysteme entwickelte Photobioreaktor (PBR) am 30. April zur Internationalen Raumstation (ISS) starten. Jetzt ist der Raketenstart für den 4. Mai geplant.

Der Photobioreaktor wird verwendet, um Mikroalgen auf der Raumstation zu kultivieren. Das Experiment soll prüfen, ob die Mikroalge Chlorella vulgaris als biologische Komponente für ein hybrides Lebenserhaltungssystem bei künftigen Langzeitmissionen in Frage kommt. Die Arbeitsgruppe „Lebenserhaltungssysteme“ um Prof. Stefanos Fasoulas und Prof. Reinhold Ewald lädt herzlich zu dem Event am IRS ein, um den Start gemeinsam zu verfolgen.

Photobioreaktor, der verwendet wird, um Mikroalgen auf der Raumstation zu kultivieren.
Photobioreaktor, der verwendet wird, um Mikroalgen auf der Raumstation zu kultivieren.

Je weiter Menschen in den Weltraum vordringen, desto wichtiger wird es, die Versorgung mit Nahrung, Wasser und Sauerstoff unabhängig von Nachschubtransporten zu machen. Deshalb soll das Experiment PBR@LSR auf der ISS über 180 Tage zeigen, ob die Mikroalge genutzt werden kann, um Nachschubmassen zu reduzieren. Untersucht wird auch der Einfluss der Schwerelosigkeit und der Weltraumumgebung.

Das Science Team des IRS. Oben, von links nach rechts: Prof. Reinhold Ewald, Johannes Martin, Prof. Stefanos Fasoulas. Unten von links nach rechts: Jochen Keppler, Dr. Gisela Detrell, Harald Helisch.
Das Science Team des IRS. Oben, von links nach rechts: Prof. Reinhold Ewald, Johannes Martin, Prof. Stefanos Fasoulas. Unten von links nach rechts: Jochen Keppler, Dr. Gisela Detrell, Harald Helisch.

Die winzigen Pflanzen könnten Photosynthese verwenden, um Kohlendioxid aus der Atemluft zu ziehen, Sauerstoff abzugeben und sogar essbare Biomasse zu produzieren. Bisherige Lebenserhaltungssysteme benutzen physikochemische Prozesse wie beispielsweise chemische Reaktionen, um Sauerstoff und Wasser zur Verfügung zu stellen sowie Kohlenstoffdioxid zu konzentrieren und von der Atemluft abzutrennen. 

Das IRS forscht seit 2008 an Mikroalgen. Das  Experiment PBR@LSR wird dort seit 2014 gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Airbus DS vorbereitet.

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