Jahresbericht des Rektors

Gemeinsame öffentliche Sitzung des Senats und des Universitätsrats

„Endlich ist der Sanierungsstau und der damit verbundene Innovationsstau überwunden.“ erklärt Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel sichtlich zufrieden und stellt in seinem Jahresbericht im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Senats und des Universitätsrats am 11. Juli 2017 die anstehenden Projekte des Masterplans für Vaihingen und Stadtmitte in Bezug auf Investitionsmaßnahmen vor. Er nennt zum Beispiel das „in die Jahre gekommene Naturwissenschaftliche Zentrum“, für dessen Sanierung von 2018 bis 2030 650 Mio. Euro veranschlagt sind. „Das ist das größte Bauprojekt des Landes, das in nächster Zukunft umgesetzt wird“, so Ressel.

Gemeinsame Unibibliothek für die Hochschulen in der Stadtmitte
Die Kosten für die Sanierung der Universitätsbibliothek Stadtmitte liegen bei 60 Mio. Euro. Geplant ist sie für den Zeitraum von 2022 bis 2025. Ziel ist die Erweiterung zu einer gemeinsamen Bibliothek der Universität Stuttgart, der Hochschule für Technik und der Dualen Hochschule.

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Rektorbrief vom 04.07.2017 zum Thema Erwerb des Telekom-Areals

Besonders erfreut ist Ressel über die Einrichtung eines Faculty Clubs, „das ist genau das, was wir immer haben wollten“. Der Faculty Club wird im ehemaligen Commundo-Tagungshotel  eingerichtet, das durch den Erwerb des Telekom-Areals zum Eigentum der Universität Stuttgart wird. Viele weitere Projekte stehen an, insgesamt liege der Sanierungsstau bei rund 1 Mrd. Euro.

Aktuelles aus der Forschung
Zwei wichtige Projekte stehen im September zur Entscheidung an: Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder und das Tenure-Track-Professurenprogramm.

„Für die Findung der Anträge zur Exzellenzstrategie haben wir bewusst Top-Down und Bottom-Up-Prozesse gewählt“, erklärt der Uni-Rektor. Die Anträge zu einen Cluster im Bereich der Quantenwissenschaften mit der Universität Ulm und „Understanding Understanding: Language and Text“ mit der Universität Tübingen kamen aus dem Rektorat. Aus den Fakultäten heraus wurden folgende Anträge entwickelt: „Integrative Computational Design and Construction for Architecture“ sowie „Software Defined Manufacturing“. 

Darüber hinaus wurden die aus dem SEPUS 2013 bis 2017 entwickelten Forschungsschwerpunkte zum Forschungsprofil „Intelligente Systeme für eine nachhaltige Gesellschaft“  weitergeführt.

20 Tenure-Track-Professuren beantragt
Im Rahmen des Tenure-Track-Professurenprogramms des Bundes und der Länder hat die Universität 20 Tenure-Track-Professuren mit dem entsprechenden Forschungsprofil beantragt.

Prof. Ressel ist stolz auf weitere Highlights: Zehn Sonderforschungsbereiche (inkl. Transregionale Sonderforschungsbereiche), vier Graduiertenkollegs und elf ERC-Grants, die Forschenden der Universität zugesprochen wurden, „wir sind sehr erfolgreich“.

Wie kann angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und schrumpfender Ressourcen künftig mehr Wohnraum mit weniger Material geschaffen werden? Dieser Frage widmet sich beispielsweise der Sonderforschungsbereich SFB 1244 mit  Prof. Werner Sobek als Sprecher.  

Graduierenschule für Intelligente Systeme mit 100 Doktoranden
Mit dem sogenannten Cyber Valley Baden-Württemberg in der Region Stuttgart-Ulm, werden Forschungsaktivitäten aus dem Bereich Künstliche Intelligenz von internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie gebündelt. Damit verbunden ist eine „weltweit einzigartige Graduierenschule für Intelligente Systeme mit 100 Doktoranden“ geplant. 

Auch bei den internationalen Rankings schneidet die Universität Stuttgart gut ab. So nimmt die Universität beim Times Higher Education Word University Ranking16/17 weltweit den Platz 1 bei den Industriedrittmitteln ein. 

Lehre und Weiterbildung
Aus dem Bereich Lehre und Weiterbildung hob der Uni-Rektor besonders die Einrichtung der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE) hervor. Durch diese kooperative Einrichtung der fünf lehrerbildenden Hochschulen in der Region Stuttgart-Ludwigsburg sollen Lehramtsstudierende von den Stärken der jeweils anderen Hochschule profitieren. Lehrveranstaltungen in Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften sollen gegenseitig anerkannt werden. 

Zahlen und Fakten
Der Haushalt 2016 liegt bei 528 Mio. Euro (2015: 504,5 Mio. Euro). Der Anteil der Erträge aus Drittmitteln beträgt 31 Prozent, d.h. 189.597 Tausend Euro (2015: 189.543). „Über die breite Verteilung der Drittmittel bin ich froh“, erklärt Ressel.

Drittmittel-Aufteilung 2016, Quelle: Jahresbericht des Rektors 11.07.2017
Drittmittel-Aufteilung 2016, Quelle: Jahresbericht des Rektors 11.07.2017

Studierendenentwicklung
Im Wintersemester 2016/17 verzeichnete die Universität Stuttgart 27.686 Studierende (WS15/16: 27.792). „Im Moment ist die Anzahl also weitgehend stagnierend. Davor hatten wir seit dem Wintersemester 2011/12 einen Zuwachs von 22,8 Prozent“, hob der Rektor hervor. 5.957 Studierende kommen aus dem Ausland an die Universität, das sind 21,2 Prozent und damit der höchste Ausländeranteil an einer Universität in Deutschland, so Ressel.

Besonders beeindruckt zeigte sich Wolfram Ressel von zwei Veranstaltungen zu Beginn des Jahres. Als „sehr berührend“ beschreibt der Rektor die Gedenkveranstaltung zum Thema NS-Unrecht „Verfolgung und Entrechtung an der Technischen Hochschule Stuttgart von 1933 bis 1945“, die am 6. Februar 2017 unter Beteiligung von Angehörigen der Opfer aus dem In- und Ausland stattfand. Am 22. April 2017 war die Universitätsleitung und viele weitere Mitglieder der Universität beim March of Science in Stuttgart. Die Beteiligung an dem weltweiten Aufruf für den Wert der freien Wissenschaft und den Protest gegen „alternative Fakten“ und Populismus war dem Uni-Rektor ein großes Anliegen.

Die Folien zum Jahresbericht finden Sie hier. 

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