Female Leadership

Die Universität Stuttgart nahm im Oktober an den jährlich vom Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Wohnen ausgerufenen Frauenwirtschaftstagen teil.

Was macht Frauen erfolgreich? Welche Erfahrungen machen sie in Führungspositionen, und was motiviert junge Frauen dazu, eine Führungsposition anzustreben? Die Abendveranstaltung im Rahmen der Frauenwirtschaftstage an der Universität Stuttgart widmete sich dem Thema „Female Leadership – Strategien und Erfahrungen erfolgreicher Frauen in Führungspositionen“. Organisatoren waren die Graduierten-Akademie GRADUS und das Gleichstellungsreferat. 

Frauen sind Trendsetterinnen

Führen – Verantwortung übernehmen, für Dinge und Menschen – sei überall und für alle attraktiv, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Nicole Radde. Jedoch: Obwohl Frauen die Hälfte der Hochschulabsolvent*innen stellen, finden sie sich nur auf einem Viertel der Lehrstühle an deutschen Hochschulen. „Auch im 15. Jahr sind die Frauenwirtschaftstage noch wichtig“, betonte Dr. Birgit Buschmann, Ministerialrätin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden Württemberg. Es gelte, die Aufstiegsperspektiven für Frauen und die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern, seien Frauen doch Trendsetterinnen, die die Arbeit verändern und Innovationen in Hochschulen, Unternehmen sowie Behörden brächten.

Professionalität siegt

In dem von Carina Jantsch moderierten Podiumsgespräch eröffneten sich den zahlreichen Zuhörerinnen spannende – generationenübergreifende – Einblicke in verschiedene weibliche Karrierewege. Die Sängerin, Tänzerin und Dozentin Fola Dada erklärt, sie habe während der Zeit als Stimmtrainerin bei Deutschland sucht den Superstar gelernt, ihre Stärken wertzuschätzen. Überhaupt: „Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich am besten bin, wenn ich die bin, die ich bin“, sagt Fola Dada.

Nicht wackelig sein

In schwierigen Situationen dürfe man sich den Schneid nicht abkaufen lassen – „ich habe mir gesagt, ich weiß, was ich kann“, betonte Anja Unglaub, Vice President Accountable Consultant Energy and Goods, Robert Bosch GmbH. Als sie schwanger wurde, kommunizierte sie klar, dass sie ihre Karriere weiter verfolgen wolle. In solchen Moment dürfe man nicht wackelig sein.

Sprung ins kalte Wasser

Eine Führungsrolle innehaben, das bringe Mann wie Frau in eine exponierte Lage, in der man viel gestalten und Dinge bewegen kann, aber auch extremer Verantwortung und Konflikten ausgesetzt sei, sagte Dr. Simone Rehm, Prorektorin für Informationstechnologie (CIO). Bevor die Informatikerin an die Universität Stuttgart kam, war sie beim Maschinenbauer Trumpf schon als CIO tätig, davor stand sie beim damaligen SWF und späteren SWR einer großen IT-Abteilung vor. „Das war kurz nach dem Studium und Promotion drei Nummern zu groß für mich“, erklärte Simone Rehm rückblickend, aber sie habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Wichtig auf ihrem Karriereweg war ihr stets das Vorbild ihrer Mutter und der Rat, den sie sich in schwierigen Situationen bei Männern wie Frauen gleichermaßen eingeholt hat.

Den eigenen Werten bewusst bleiben

Henriette Röger ist zurzeit Doktorandin an der Universität Stuttgart. Ob vier Kinder großziehen und in Teilzeit arbeiten oder eine Führungsposition innerhaben – „für mich wäre es ein Erfolg, wenn ich Spuren hinterlassen würde und mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln kann“, sagte Henriette Röger, der es wichtig ist, sich ihrer eigenen Werte bewusst zu bleiben.

Das innere Team entdecken

„Wie definiere ich für mich Erfolg, das ist eine entscheidende Frage für beide Geschlechter“, sagte Dr. Sabine Horst. Beim Kampf mit der inneren Kritik – die Frauen oft zum Stolperstein werde  – riet die Unternehmerin, Führungskräfte-Coach und Mentorin, sich seines inneren Teams klar zu werden. Dieses Team bestehe aus vielen Personen, die für einen Ausgleich sorgen.

Zum Seitenanfang