Automatisiertes Fahren

Fahrerkabine kann zum Büro werden

Je nach Situation im Straßenverkehr übernimmt beim automatisierten Fahren eines LKW entweder der Fahrer oder das Assistenzsystem die Steuerung des Fahrzeugs. Wenn der Fahrer die Steuerung an das Assistenzsystem abgegeben hat, kann er seine Fahrerkabine beispielsweise als Büro nutzen. Er oder sie widmet sich der Planung der nächsten Lieferungen oder ähnlicher logistischer Fragestellungen. Weitere mögliche Tätigkeiten dienen zur Erholung und Entlastung sowie der Vernetzung mit einem sozialen Umfeld (z.B. Lesen, digitale Medien nutzen).

Vision vom automatisierten Fahren
An der Umsetzung dieser Vision arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungs- und Lehrgebiets Technisches Design des Instituts für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) der Universität Stuttgart zusammen mit den Großen der Automobilindustrie in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit ca. 5 ½ Mio Euro geförderten Projekt TANGO (Technologie für Automatisiertes Fahren, nutzergerecht optimiert). Das Institut setzt dabei seine Expertise ein, um zusammen mit den Projektpartnern ein neues Arbeitsumfeld nutzergerecht zu gestalten.

Sichere Fahrzeugführung wird gewährleistet
Kernstück der Arbeiten des Instituts ist die Entwicklung eines Aufmerksamkeits- und Aktivitätenmanagers, der dem Fahrer oder der Fahrerin zur Seite steht, um eine sichere Fahrzeugführung zu gewährleisten. Dieses integrierte System soll einerseits die Aufmerksamkeit des Fahrers aufrecht erhalten. Darüber hinaus kann es dem Fahrer, wenn die Straßenverkehrslage es zulässt und die Steuerung des Fahrzeugs vom Assistenzsystem übernommen wurde, weitere Aufgaben zuweisen.

Laufzeit 
1.12.2016 bis 31.05.2020

Partner
Robert Bosch GmbH
Volkswagen AG
MAN Truck & Bus AG
Universität Stuttgart, Institut für Kon­struktions­technik und Technisches Design
Hochschule der Medien, Institute for Mobility and Digital Innovation

Assoziierte Partner
Spiegel Institut Mannheim GmbH & Co. KG
CanControls GmbH

Sensoren messen Umfeld und im Fahrzeuginnenraum
Ist der Fahrer müde oder aufmerksam? Wie ist die Gefährdungssituation einzuschätzen? Handelt es sich um eine nächtliche Fahrt auf der fast leeren Autobahn oder um eine Fahrt durch die Innenstadt während des Berufsverkehrs? Diese Daten werden durch bewährte Umfeldsensorik (Radar, Infrarotkameras und ähnliches) und zusätzlicher neuer Innenraumsensorik ermittelt. Die im Rahmen des Forschungsprojekts zu entwickelnde Innenraumsensorik soll die Vigilanz (Daueraufmerksamkeit) und selektive Aufmerksamkeit auf bestimmte Informationen des Fahrers ermitteln. Dies wird beispielsweise ermöglicht über das Messen der Vitalparameter des Fahrers. Der Aufmerksamkeits- und Aktivitätenmanager analysiert die so ermittelten Daten und berücksichtigt sie für Handlungsvorschläge, um die Vigilanz des Fahrers, wenn notwendig, aufrecht zu erhalten.

Fahrer und Assistenzsystem bilden ein Team
Es gibt die Möglichkeit, verschiedene Assistenzlevel auszuwählen, das bedeutet, der Fahrer kann unterschiedlich stark in die Steuerung des Fahrzeugs mit eingebunden sein. Ziel eines im Projekt zu erarbeitenden HMI-Konzepts (Mensch-Maschine-Interaktion) ist es, das Fahrer und Assistenz ein kooperatives Team bilden und dessen Zusammenarbeit sich an die jeweilige Situation anpassen kann.

Tests mit Probanden in Versuchsfahrzeugen
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Nutzer, also dem Fahrer und seinen Bedürfnissen. Diese nutzerorientierte Entwicklung wird über alle Phasen angestrebt. Ziel des Projekts ist eine prototypische Realisierung des gesamten Systems, das heißt die Integration des HMI- und Cockpitkonzeptes und des Aufmerksamkeits- und Aktivitätenmanagers in einen LKW. Die entwicklungsbegleitenden Tests sowie die Evaluation mit Probanden werden am IKTD im Simulator durchgeführt.

Die Entwicklung eines Aufmerksamkeits- und Aktivitätenmanagers ist Kernstück der Arbeiten des Instituts Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD). Das System steht dem Fahrer oder der Fahrerin zur Seite, um eine sichere Fahrzeugführung zu gewährleisten.
Die Entwicklung eines Aufmerksamkeits- und Aktivitätenmanagers ist Kernstück der Arbeiten des Instituts Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD). Das System steht dem Fahrer oder der Fahrerin zur Seite, um eine sichere Fahrzeugführung zu gewährleisten.
Zum Seitenanfang