Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Professor Dr. Hans-Joachim Werner, Leiter des Instituts für Theoretische Chemie der Universität Stuttgart, den Erich-Hückel-Preis. Werner erhält die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen in der Theoretischen Chemie. Die Preisverleihung findet am 18. September 2018 im Rahmen des 54. Symposiums für Theoretische Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt.
Werner gilt als einer der international renommiertesten Forscher auf dem Gebiet der Quantenchemie und ist insbesondere für seine zahlreichen methodischen Beiträge bekannt. Mit seinen Arbeiten hat er in den letzten Jahrzehnten die Theoretische Chemie wie kaum ein anderer geprägt. Insbesondere das federführend von ihm entwickelte Programmpaket MOLPRO für wellenfunktionsbasierte Elektronenstrukturrechnungen wird weltweit von über 500 Gruppen verwendet. Aber auch jenseits seiner Forschungsaktivitäten setzt sich Werner für die Belange der Theoretischen Chemie ein. So war er im Editorial Board einiger Zeitschriften, Mitglied im ständigen Ausschuss der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie und über zehn Jahre im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Theoretische Chemie aktiv.
Nach dem Chemiestudium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promovierte der 1950 in Hamburg geborene Werner 1977 am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie der Georg-August-Universität Göttingen. 1982 folgte seine Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach verschiedenen Forschungsaufenthalten im In- und Ausland wurde er 1987 als Professor für Theoretische Chemie an die Universität Bielefeld berufen. 1994 wechselte er auf eine Professur für Theoretische Chemie an die Universität Stuttgart, wo er bis heute tätig ist.
Der Erich-Hückel-Preis ist nach dem deutschen Chemiker und Physiker Erich Hückel (1896 – 1980) benannt, der als Pionier der Quantenchemie gilt. Seinen Namen tragen das Hückelsche Molekülorbital-Verfahren (HMO Theorie), die Hückel-Regeln, die den aromatischen Zustand definieren, und die Debye-Hückel-Theorie aus der Elektrochemie.