Interview mit der Ansprechperson für Antidiskriminierung

30. März 2020

Beschäftigte und Studierende können sich in Fällen von Diskriminierung oder Benachteiligung an die Ansprechperson für Antidiskriminierung, Dr. Barbara Unteutsch, wenden.

Dr. Barbara Unteutsch ist für die Amtszeit von zwei Jahren bis zum 31.12.2021 von der Universitätsleitung als Ansprechperson für Antidiskriminierung bestellt worden. Gesetzliche Grundlage dafür ist das Landeshochschulgesetz, das die Universität damit beauftragt, ihre Mitglieder und Angehörigen vor Diskriminierungen zu schützen. Sie sollen unabhängig von der Herkunft und der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, des Alters, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung oder der Religion und Weltanschauung gleichberechtigt an der Forschung, der Lehre, dem Studium und der Weiterbildung im Rahmen ihrer Aufgaben, Rechte und Pflichten innerhalb der Hochschule teilhaben können.

Dr. Barbara Unteutsch ist an der Universität die Ansprechperson für Antidiskriminierung.

Beschäftigte und Studierende können sich in Fällen von Diskriminierung aus rassistischen Gründen bzw. wegen der ethnischen Herkunft sowie aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen, wenn sie selbst betroffen sind oder als Zeug*innen einen Vorfall beobachtet haben, an Dr. Unteutsch wenden. Sie hat uns erklärt, welche Aufgaben zu ihrem Arbeitsbereich zählen.  

Welche Unterstützung bieten Sie den Ratsuchenden?

Normalerweise lade ich zu einem persönlichen, vertraulichen Gespräch ein. Aufgrund der Corona-Pandemie finden diese Gespräche allerdings zurzeit nur telefonisch statt. Ich höre mir das Anliegen an und lasse mir den Sachverhalt möglichst genau schildern. Ich frage nach Zeug*innen und ob und durch wen schon etwas unternommen wurde. Wichtig ist dann zu klären, ob die ratsuchende Person möchte, dass wir etwas unternehmen und welches Ergebnis sie sich ggf. erhofft, denn manche wollen nur beraten werden.

Welche konkreten Maßnahmen leiten Sie ein?

In Absprache mit der Rat suchenden Person prüfe ich die Beschwerde und kläre, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen. Je nachdem wie der Fall gestaltet ist, schlage ich  Maßnahmen vor oder leite sie selbst ein. Zum Beispiel höre ich die Gegenseite an oder vermittle eine Mediationsmöglichkeit. In besonders schwerwiegenden Fällen beziehe ich die Vorgesetzten, die Unileitung, das Dezernat Personal und Recht oder das Dezernat Studium ein.

Wenn sich die Beschwerde auf andere Fälle von Diskriminierung bezieht und spezifische Expertise erforderlich ist, verweise ich auf die entsprechenden Beauftragten, beispielsweise  die Beauftragte für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen oder die Ansprechpersonen bei sexueller Diskriminierung.

Sie haben den Arbeitskreis Antidiskriminierung gegründet. Was ist dessen Ziel?

Der Arbeitskreis wird sich einmal pro Semester treffen und steht auch darüber hinaus in Kontakt. Ich habe sehr positive Resonanz von den Beteiligten bekommen, weil ihnen diese Möglichkeit zum kollegialen Austausch bisher fehlte. Wir haben uns auf folgende Arbeitsschwerpunkte geeinigt: die Visualisierung von Beschwerdeverfahren und -wegen sowie die Ausweitung der vorhanden Richtlinie zum Umgang mit Fällen sexueller Belästigung zu einer Richtlinie für den Umgang mit Diskriminierungen aller Art. Außerdem  bereiten wir zurzeit eine Kampagne zum Thema Respekt vor. Mit diesen Aktivitäten wollen wir einerseits die gesamte Universität sensibilisieren und andererseits die Qualität unserer Arbeit als Ansprechpersonen und Beauftragte für Fälle von Diskriminierung erhöhen.

Arbeitskreis Antidiskriminierung
Zum Arbeitskreis gehören die Ansprechpersonen bei sexueller Diskriminierung Christine dos Santos Costa und Dr. Klaus Dirnberger. Darüber hinaus die Beauftragte für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen Sigrid Eicken, die kommissarische Leiterin des Dezernats Internationales Marion Höcke, der Vorsitzende des Personalrats Ulrich Gemkow, eine Vertreterin von stuvus, die Gleichstellungsbeauftragte Professorin Radde, die Leiterin des Gleichstellungsreferats Beate Langer, die Beauftragte für Chancengleichheit Edeltraut Walla, die Vertrauensperson der Schwerbehinderten Kurt Hagemann, der Leiter der Zentralen Studienberatung Reiner Laue sowie die Ombudsperson Lehre und Promotion Dr. Ursula Meiser.

Dieses Bild zeigt Susan Völkel

Susan Völkel

 

Ansprechperson für Antidiskriminierung

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