Chat und offene Sprechstunde mit dem Rektor

Beschäftigte und Studierende stellten persönlich oder per Chat Fragen rund um das Thema Exzellenzuniversität.

Rektor Prof. Wolfram Ressel hatte am 21. Februar die Beschäftigten und Studierenden der Universität zu einer offenen Sprechstunde und zu einem Chat eingeladen, um über den Bewerbungsprozess für die Förderung als Exzellenzuniversität zu informieren. Gemeinsam mit Dr. Christine Heinke, Dr. Marianne Richter und Sabine Cornils vom Rektoratsbüro beantwortete er die Fragen im Chat und der Studierenden und Beschäftigten, die zur Sprechstunde in die Universitätsbibliothek gekommen waren.

Zeitplan:
Der Antrag auf die Förderung als Exzellenzuniversität wurde am 10. Dezember eingereicht. Dieser hat den Titel „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ und umfasst Maßnahmenvorschläge im Rahmen von rund 100 Millionen Euro für sieben Jahre. Die Begehung der hochkarätig besetzten, internationalen Delegation findet Mitte März statt. Die Entscheidung wird am 19. Juli bekannt gegeben. Am 1. November würde die Förderung beginnen.

Zunächst erläuterte Ressel die Vision der Universität Stuttgart: Mit der Vision Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft hat sich die Universität Stuttgart zum Ziel gesetzt, intelligente Systeme zu erforschen, zu entwickeln und so zu gestalten, dass sie zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft beitragen. „Intelligente Systeme“ finden sich nicht nur in Nano-Robotern oder intelligenten Produktionsanalagen, sondern auch in der Natur oder in menschlichem Verhalten, zum Beispie in Tierschwärmen oder in Sprachsystemen.

Und die Universität versteht sich selbst als intelligentes System, das sich flexibel auf verändernde Rahmenbedingungen einstellt und entsprechend handelt. Diese Vision umspannt die fünf Profilbereiche der Universität Architektur und Adaptives Bauen, Digital Humanities, Produktionstechnologien, Quantenwissenschaft und Simulationswissenschaft sowie die neuen, aufzubauenden Potenzialbereiche Autonomous Systems sowie Biomedical Systems.

„Es geht um die Zukunft der Gesellschaft und die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Wir wollen die Themen Mobilität, Gesundheit und Energie aufgreifen und interdisziplinär beantworten. Wir glauben, dass die Antworten darauf intelligente Systeme sind.“

Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität

Zwei Exzellenzcluster, um die sich die Universität im Rahmen der Exzellenzstrategie zur Stärkung der Spitzenforschung in Deutschland beworben hat, wurden für die kommenden sieben Jahre zur Förderung ausgewählt.

Exzellenzcluster "Daten-integrierte Simulationswissenschaft"
Exzellenzcluster "Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur"
Hier eine Auswahl der besprochenen Themen und der Antworten von Rektor Ressel:

Vom Titel und Status „Exzellenzuniversität“ profitiert die ganze Universität, Studierende, wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Beschäftigte. Eine Exzellenzuniversität hat internationale Strahlkraft, und von Arbeitgebern wird es beispielsweise als eine Art Gütesiegel angesehen, wenn man an einer Exzellenzuniversität studiert oder gearbeitet hat. Studierende im Besonderen werden durch die beantragte Maßnahme „Next Generation“ gefördert, und darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit noch exzellenteren und internationaleren Lehrenden begeistern.

Zwischen ARENA2036 und SimTech soll ein neues Gebäude mit dem Namen nucleUS entstehen, das das Forschen und Lehren der Zukunft ermöglicht: nucleUS bietet Arbeits- und Begegnungsorte für Forschende und Studierende verschiedener Disziplinen, ist  multifunktional gestaltet und „intelligent“ betrieben – symbolisiert also unsere Idee einer Universität als „intelligentes System“.  

Eine intelligente Universität muss auch agil sein, das heißt, sie sollte in der Lage sein, kurzfristig und flexibel auf Herausforderungen aus der Wissenschaft oder der Gesellschaft zu reagieren. Zu diesem Zweck sollen beispielsweise in der Verwaltung und Forschungsunterstützung agile Teams zusammen arbeiten. Erprobt wird dieses Organisationsprinzip in den beiden Exzellenzclustern und im neuen Gebäude nucleUS. Wenn das funktioniert, können wir dies auf die Universität übertragen.

Das MWK hat signalisiert, dass es die Möglichkeit von sogenannten Experimentierklauseln geben könnte.  

Die Geisteswissenschaften sind ein kleiner, aber sehr feiner Fachbereich mit tollen Persönlichkeiten und großen Erfolgen. Verbindungen zum Literaturarchiv Marbach ermöglichen es beispielsweise, wichtige Wege zu gehen. Reflektion ist ein zweites Thema, für das die Geisteswissenschaften an der Universität von großer Bedeutung sind. So wurde zum Beispiel beim Cyber-Valley der Wunsch nach mehr Austausch mit den Geisteswissenschaften geäußert. Ähnliches gilt auch für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Wir wollen die englischen Masterstudiengänge noch weiter ausbauen. Für die Bachelorstudiengänge wird es ebenfalls ein englischsprachiges Angebot geben, so dass zum Beispiel Erasmus-Studierende leichter ein Auslandssemester bei uns absolvieren können.

Die Delegation setzt sich zusammen aus zwölf internationalen Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt sowie vier Mitgliedern des Expertengremiums. Darüber hinaus gehört Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zur Delegation sowie Vertreterinnen und Vertreter vom BMBF, des MWK, des Wissenschaftsrates  und der DFG. In die Planung und Organisation der Begehung bringen sich rund 160 Personen ein, koordiniert wird alles vom Rektoratsbüro.

Unter den Mitbewerbern sind der große Universitätsverbund Berlin und die Universitäten Hamburg mit vier Exzellenzclustern und Bonn mit sechs Exzellenzclustern, dagegen sind wir eher ein Außenseiter. Doch es gibt immer wieder Überraschungen. Alle, die den Antrag kennen, sind sehr beeindruckt und positiv gestimmt.

Wie auch immer dieser Wettbewerb ausgeht: Es war eine sehr gute Erfahrung, sich mit so vielen Menschen über alle Statusgruppen hinweg Gedanken zu machen, wie es an der Universität weitergehen soll und gemeinsam Neues zu denken. Dabei haben wir viel mitgenommen. Dieser Austausch soll beibehalten werden.

Darüber hinaus bekommt die Universität im Zuge der Cluster eine sogenannte Uni-Pauschale, also Geld, das nicht speziell für die Cluster verwendet wird, sondern für die gesamte Uni. Davon können wir einige Bausteine finanzieren, wie zum Beispiel Nachwuchsprogramme, die Beschleunigung der Digitalisierungsprozesse und der Agilität.

Blick in den Chat

Parallel zur offenen Sprechstunde konnten Beschäftigte und Studierende auch per Chat Fragen stellen. Dabei ging es um ähnliche Themen: Fragen zur Delegation, zur baulichen Gestaltung der Universität, was sich in der Lehre ändert, welche Vorteile für Studierende entstehen oder wie es mit dem Projekt Deutsch als Fremdsprache weitergeht. Das Organisations-Team der Exzellenzstrategie aus dem Rektoratsbüro hat im Chat regelmäßig Blitzlichter aus der Besprechung eingebunden, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu anregten, auch untereinander zu kommunizieren.

Aufbruchsstimmung

Rektor Prof. Wolfram Ressel ist es wichtig, dass alle Universitätsmitglieder „gemeinschaftlich hinter dem Antrag stehen“, er ist sich sicher, dass wir den „Schwung und die Aufbruchsstimmung“ für die Zukunft unserer Universität nutzen können. 

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