Universität beim Strategiedialog Automobilwirtschaft

24. September 2020

Bei der Zwischenbilanzkonferenz des „Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg“ (SDA BW) am 17. September nahmen Rektor Prof. Wolfram Ressel und der Prorektor für Wissen- und Technologietransfer, Prof. Peter Middendorf als Experten für das Themenfeld VI „Forschungs- und Innovationsumfeld“ teil.

Die Zwischenbilanzkonferenz des „Strategiedialog Automobilwirtschaft BW“ (SDA BW) führte Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Umweltverbänden im Congresszentrum Stuttgart real wie auch virtuell zum Austausch über die Zukunft der Mobilität und den Strukturwandel in der Automobilindustrie zusammen. Informative Live-Expertenrunden griffen die Themenfelder des Strategiedialogs auf. Als Experten für das Themenfeld VI „Forschungs- und Innovationsumfeld“ waren von der Universität Stuttgart deren Rektor Prof. Dr. Wolfram Ressel und der Prorektor für Wissen- und Technologietransfer, Prof. Dr. Peter Middendorf, vertreten.

Das Auto der Zukunft soll in Baden-Württemberg vom Band rollen

Das innovative Arbeitsformat des SDA BW bringe alle Akteure an einen Tisch, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Pressekonferenz und betonte: „Damit liegen wir goldrichtig.“ Immerhin: Das Auto der Zukunft soll in Baden-Württemberg vom Band rollen, Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Der auf sieben Jahre angelegte „Strategiedialog Automobilwirtschaft BW“ wurde von der Landesregierung gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, Arbeitnehmerverbänden und Zivilgesellschaft 2017 ins Leben gerufen.

In der Expertenrunde, moderiert von Birgit Priemer, Chefredakteurin bei auto motor und sport, stellte Wolfram Ressel das „Mobility Living Lab“ (MobiLab) vor, und Peter Middendorf berichtete zusammen mit Prof. Dr. Thomas Hirth, dem Vizepräsidenten des KIT für Innovation und Internationales über das gemeinsame Projekt Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ (ICM).

Die Universität Stuttgart hat ehrgeizige Ziele!

Rektor Prof. Wolfram Ressel

In den Strategiefeldern „Advanced Manufacturing“ und „Emissionsfreie Mobilität“ wolle man neue Technologien und Geschäftsmodelle schaffen, erklärte Middendorf. Der Fokus der Forschung liege dabei nicht nur auf den Innovationen, sondern auch auf der Wertschöpfung. Neben der Tatsache, dass sich im Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ die Forschungskompetenzen des KIT und der Universität Stuttgart bündeln, zeichne sich das Projekt durch seine anwendungsorientierte Grundlagenforschung aus, das schnelle Hin zur Anwendung. „Die Herausforderung der Transformation in der Automobilindustrie ist es, das Auto nicht als das Problem, sondern als Teil der Lösung zu sehen“, sagte Hirth, der sich zusammen mit Middendorf motiviert zeigte, in Baden-Württemberg etwas zu bewegen und das Entwickelte zum Exportschlager werden zu lassen.

„Die Universität Stuttgart hat ehrgeizige Ziele“, bekannte Wolfram Ressel: Bis 2035 soll an der Universität Stuttgart die klimaneutrale Mobilität Einzug halten, der CO2-Fußabdruck Null betragen. Das MobiLab beschrieb der Rektor als Reallabor, in dem man viele verschiedene Maßnahmen erprobe und mittels eines Monitoring teste. So sollen ab 2022 beginnend mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung die Autos sukzessive vom Campus verbannt werden. Künftig muss in Parkhäusern am Rande des Campus geparkt werden. Für die „letzte Meile“ auf dem Campus werden unter anderem E-Scooter, E-Shuttles oder das RegioRadStuttgart bereitstehen. Besonders interessant wird künftig dabei ein autonomer E-Scooter sein, der selbstständig auf dem Campus zu den Nutzern unterwegs ist und auch selbstständig zum Aufladen fährt. Dieser autonome E-Scooter wird aktuell von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Stuttgart entwickelt.

Was sich auf dem Campus bewährt soll auf Städte übertragen werden

„Das Auto wollen wir nicht abschaffen“, stellte Wolfram Ressel fest. Entscheidend sei es, das Verhalten der Menschen zu ändern, und das Zuviel an Mobilität auf ein klimaverträgliches Maß zu reduzieren. An der Uni denke man daher beispielsweise auch darüber nach, Flüge unter 500 Kilometer zu vermeiden.

Was sich auf dem Campus in Vaihingen bewährt, soll dann auf Städte übertragen werden. Um die ältere Generation mit den neuen Technologien nicht zu verlieren, gelte es, Akzeptanz für sie zu schaffen. Baden-Württemberg und der Landesregierung bescheinigte Wolfram Ressel ein gutes Beet für die Pflanzen der Transformation geschaffen zu haben: „Offenheit und Diskussionswillen sind gegeben.“

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