Der internationale Terrorismus hat in den vergangenen Jahren nicht nur zahlreiche Menschenleben gefordert. Er hat auch dazu geführt, dass unter Berufung auf die innere Sicherheit zusehends Grund- und Bürgerrechte eingeschränkt oder ausgehöhlt werden. E-Mails werden überwacht, Telefondaten auf Vorrat gesammelt, in Frankreich Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss vorgenommen. Welche Sicherheit gewinnen wir durch solche Maßnahmen? Darf Sicherheit um den Preis der Freiheit gestärkt werden? Ist der freiheitliche Rechtsstaat in Gefahr?
Mit dem Thema Sicherheit und Freiheit in Zeiten des Terrorismus wird die Referentin der diesjährigen Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, über ein höchst aktuelles Problem sprechen. Der schmale Grat zwischen Sicherheit und Freiheit beschäftigt viele Menschen, Politik und Justiz in Deutschland. Leutheusser-Schnarrenberger ist eine besonders ausgewiesene Expertin für das gewählte Thema: Als Bundesministerin der Justiz a.D. hat sie sich stets gegen eine zu starke Überwachung der Bürger ausgesprochen. Die Gewährung von Sicherheit dürfe deren freiheitliche Rechte nicht beeinträchtigen.
Zur Referentin:
Sabine Leutheusser Schnarrenberger, geb. 1951, war von 1992 bis 1996 und erneut von
2009 bis 2013 Bundesministerin der Justiz, von 2002 bis 2009 wirkte sie als stellvertretende
Vorsitzende sowie rechtspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger gilt als standhafte Verfechterin der Bürgerrechte. So erhob sie 2007
zusammen mit Gerhart Baum und Burkhard Hirsch erfolgreich Verfassungsklage gegen das Gesetz zur
Vorratsdatenspeicherung.
Zur Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung:
Aus Anlass des Todestages von Theodor Heuss am 12. Dezember 1963 veranstalten die
Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Universität Stuttgart alljährlich die
Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung. Zum Andenken an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik, der
in den Nachkriegsjahren an der Technischen Hochschule Stuttgart lehrte, referiert eine
herausragende Persönlichkeit der Wissenschaft oder des öffentlichen Lebens über ein Thema der
Zeitgeschichte. Die Vorlesung steht in der Tradition der öffentlichkeitswirksamen Rede, mit der
Theodor Heuss ein spezifisches und für die Nachfolger in seinem Amt verpflichtendes Zeichen
setzte.
Die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Universität Stuttgart laden zu dieser Vorlesung und dem anschließenden Empfang sehr herzlich ein.
Ort:
Universität
Stuttgart, Hörsaal 17.01, Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart
Zeit:
Montag, 12.12.2016,
19 Uhr
Eintritt: frei, im Anschluss
kleiner Empfang
Ihre Anmeldung wird erbeten an: hkom[at]uni-stuttgart.de
Kontakt:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher, Tel.: 0711/685 82555, E-Mail: hans-herwig.geyer[at]hkom.uni-stuttgart.de
Dr. Thomas Hertfelder, Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Geschäftsführer, Tel.: 0711 / 955 985 0; hertfelder[at]stiftung-heuss-haus.de