Moderne Informationstechnologien beeinflussen zunehmend unsere Lebensführung. Es besteht die Hoffnung, dass sie neben der reinen Verbreitung von Informationen dem menschlichen Zusammenleben durch bessere Verständigung förderlich sein können. Will man die Auswirkungen der Informationstechnologien auf moderne Gesellschaften und deren demokratische Strukturen wirklich verstehen, empfiehlt sich vor diesem Hintergrund ein umfassender theoretischer Zugriff. Mit dieser Thematik setzt sich der Meisterkurs von Prof. Nico Stehr auseinander, der vom 1. bis zum 3. Dezember an der Universität Stuttgart stattfindet.
Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Der Einfluss von modernen Informationstechnologien auf Wirtschaft und Gesellschaft ist allgegenwärtig, die Informatisierung führt zunehmend zu neuen Formen einer „wissensbasierten Lebensführung“, die Einfluss- und Partizipationsmöglichkeiten radikal zu verändern scheinen. Zunehmende globale Verflechtungen führen zu veränderten Situationen in vielen Marktsegmenten, Nico Stehr spricht von einer „Moralisierung der Märkte“, da sich Unternehmen unter neuen Bedingungen als verlässliche Partner erweisen müssen. Auch drängt sich spätestens seit der Demokratiebewegung in der arabischen Welt der Gedanke auf, dass Soziale Netzwerke klassische Demokratien nicht nur unterstützen, sondern auch verändern können. Stellenweise treten ad-hoc-Netzwerke an die Stelle hierarchisch organisierter Parteien, sodass das Wort von einer Democracy 2.0 die Runde macht. Die technische Aufbereitung und Verbreitung von „Wissen“ ist aus dieser Perspektive eine wesentliche Dimension der Selbststrukturierung von Gesellschaften. Hier setzt der Meisterkurs des diesjährigen Fellows der Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung ein. Unter dem Thema „Wissen und Demokratie: Ist die Freiheit eine Tochter des Wissens?“ stellt Nico Stehr seine neuesten Forschungsergebnisse vor und bietet den Teilnehmern des Meisterkurses eine attraktive Möglichkeit, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.