„Wir sind sehr froh, dass unser Antrag erfolgreich war. Jetzt werden wir unser Können auf
diesem Gebiet zeigen, die Universität gemeinsam mit den entsprechenden Partnern in der
Automobilregion Stuttgart und Baden-Württemberg“, erklärt Prof. Jochen Wiedemann vom IVK. Die
Universität ist in der Hauptsache mit zwei Schwerpunkten beteiligt: dem Projekt BIPoL
(Berührungsloses, induktives und positionstolerantes Ladekonzept für elektrisch angetriebene
Fahrzeuge) und dem Bereich Integriertes Thermomanagement. Beim letzteren geht es darum, eine
sinnvolle Lenkung und Steuerung der Wärmeströmung im Fahrzeug zu erreichen. Dies ist bei
Elektrofahrzeugen von besonderer Bedeutung, da die Heizung in Konkurrenz zum Antrieb steht. Die
Wärme sollte also nicht nur aus der Batterie-Energie stammen, sondern auch von anderen
Fahrzeugkomponenten, die Wärme abgeben, um den notwendigen Fahrkomfort zu bieten.
Herausragende Innovationen durch Zusammenarbeit
„In Clustern werden die Ideen von heute in das Wachstum von Morgen umgesetzt“, sagte Thomas
Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei
der Pressekonferenz in Berlin. Im Cluster Elektromobilität Süd-West sei die Zusammenarbeit von
führenden Fahrzeugherstellern, Zulieferern, Energieversorgern, IKT-Unternehmen und Maschinenbauern
sowie exzellenten Hochschul- und Forschungsinstituten weltweit unvergleichlich. Das bilde die
optimale Ausgangslage für die Entwicklung und Herstellung von Spitzenprodukten und den Aufbau von
einzigartigem Know-how. „Gerade in der Elektromobilität braucht man die Zusammenarbeit über
Disziplinen hinweg, um Deutschland zum Leitanbieter für innovative Mobilitätslösungen zu machen und
langfristig Arbeitsplätze zu sichern“, erläutert Franz Loogen die Jury-Entscheidung. Loogen ist
Geschäftsführer der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie, e-mobil BW
GmbH, die den Cluster Elektromobilität Süd-West organisiert. Bis zum Jahr 2020 können allein in
Baden-Württemberg laut einer Fraunhofer-Studie 10.000 neue Jobs durch Elektromobilität entstehen.
Durch kooperative Zusammenarbeit in der Forschung und einer engen Vernetzung von Industrie,
Wissenschaft und Politik könnten im Cluster Elektromobilität Süd-West rasch Lösungen gefunden und
Innovationen schnell in marktfähige Produkte umgesetzt werden.
Land Baden-Württemberg unterstützt Clusterentwicklung
Der Zeitraum der Bundesförderung beträgt fünf Jahre und endet 2017. Für den gesamten Zeitraum
sind bereits zahlreiche innovative Projekte definiert und beantragt. Zum Beispiel sollen neue
Produktionsverfahren die Kosten für die Herstellung von Energiespeichern senken. Neue Konzepte für
eine vernetzte Mobilität, kabelloses Laden oder ein neuartiges Diagnosemanagement zielen neben den
Kosten auch auf Handhabbarkeit, Komfort und Umweltverträglichkeit ab. Mit ersten Ergebnissen kann
bereits 2014 gerechnet werden. Aufbauend auf den Projekten im Spitzencluster-Wettbewerb sollen mit
einer zusätzlichen Förderung durch das Land Baden-Württemberg weitere Maßnahmen zur
Clusterentwicklung umgesetzt werden. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die
Internationalisierung des Clusters bilden dabei zentrale Elemente und sollen zum einen die
bestehenden Arbeitsplätze sichern und zum anderen den Standort Baden-Württemberg attraktiver für
neue Arbeitskräfte machen.
Weitere Informationen
zum Projekt BIPol:
Prof. Hans-Christian Reuss, IVK, Tel. 0711/685 - 68501
zum Integrierten Thermomanagement:
Prof. Jochen Wiedemann, IVK, Tel. 0711/685 - 65601