Bau einer Oberflächenabdichtung bei einer Deponie der Deponieklasse II.

Von der Müllhalde zur wertvollen Ressource

24. März 2021, Nr. 24

Virtuelles Deponieforum 2021 diskutiert „Deponie im Wandel“
[Bild: Klinger und Partner GmbH]

Noch vor wenigen Jahren diskutierte man, Abfalldeponien zu schließen. Doch die Flächen werden weiterhin gebraucht, zum Beispiel zur Deponierung von nicht-radioaktiven Abfällen aus dem Rückbau von Atomkraftwerken oder von Teerbruch aus dem Straßenbau, aber auch für die Energieerzeugung mittels Photovoltaik. Wie dieser Wandel gemeistert werden kann, war das Thema des Deponieforums 2021 unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Martin Kranert, Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft der Universität Stuttgart.

"Deponien sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Entsorgungsinfrastruktur. Als jedoch zunehmend knappere Ressource rücken die Deponien immer mehr in den Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit“, betonte der scheidende Minister Franz Untersteller (MdL) in einem Grußwort zu der Tagung. Helmfried Meinel, Ministerialdirektor beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, ergänzte: „Deponien für nicht verwertbare oder nicht weiter behandelbare Abfälle sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge und der Kreislaufwirtschaft.“

So braucht man Deponiekapazitäten für die Lagerung von stein- und erdähnlichem Material wie Bauschutt aus stillgelegten Kernkraftwerken, dem Straßenbau oder aus der Sanierung asbesthaltiger Fassaden – woraus sich eine Reihe an Sicherheits- und Recyclingfragen ableiten. Andererseits können die großen Brachen – Stichwort Nachnutzung - mit Photovoltaikanlagen bebaut werden und sind damit eine wichtige Ressource zur Umsetzung der Energiewende.

Von links: Prof Martin Kranert, ISWA der Universität Stuttgart, und Helmfried Meinel, Ministerialdirektor beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Live-Stream.

Dementsprechend breit und aktuell war das fachliche Spektrum der Tagung, bei der sich 250 Expert*innen und Interessierte aus Wissenschaft, Behörden, den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und der ingenieurtechnischen Praxis Corona-bedingt per Livestream zum Gedankenaustausch trafen. Die Themen „Deponiebau und Klimaschutz“, „Deponierung von Abfällen aus dem Rückbau von Atomkraftwerken“, „Teerhaltiger Straßenaufbruch“, „Rückbau von asbesthaltigen Stahlbeton-bauten“, „Nachnutzung von Deponien für die Energieerzeugung mittels Photovoltaik“, „Logistik und Entsorgung beim Bau von Schnellbahntrassen“, „Digitalisierung auf Deponien“ oder „Die Behandlung von PFC-verunreinigten Deponieabwässern“ bis hin zur „Abschätzung der Kostenentwicklung bei Deponien“ fanden bei den Teilnehmer*innen großes Interesse. In Diskussionsrunden wurden diese Fragen weiter vertieft.

Veranstalter der Tagung waren das Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft sowie Abfallwirtschaft e.V. (FEI) sowie das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart, Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), Karlsruhe.

Fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Martin Kranert, Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA), Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft Tel.: +49 711 685-65500, E-Mail

Tagungswebsite und Registrierung zum Livestream www.deponieforum.de

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