Rollout der neuen Boliden

Rennteam, GreenTeam und GreenTeam Driverless der Universität Stuttgart haben ihre neuen Fahrzeuge für die kommende Saison vorgestellt. An den Rennwagen gibt es einige Veränderungen.
[Foto: Benjamin Krauttner]

Laute Motorensounds, wummernde Bässe und eindrucksvolle Bilder: In der voll besetzen Carl-Benz-Arena in Stuttgart präsentierten am 4. Mai das Rennteam, GreenTeam und GreenTeam Driverless den rund 1000 Zuschauern ihre drei neuen Rennwagen. Begleitet von einer moderierten Bühnenshow und mitreißenden Präsentationen stellten sich die Teams und ihre Arbeit in aufwendigen Videoproduktionen vor.

Verhüllter E0711-9
Verhüllter E0711-9

Der Höhepunkt des Abends war die spektakulär inszenierte Enthüllung der drei neuen Fahrzeuge, die bis dahin mit Tüchern verhüllt auf der Bühne standen. Ziel des Events sei es auch, allen Sponsoren und Unterstützern zu danken. „Ein großes Dankeschön geht an die Familien, Freunde und Partnerinnen und Partnern, die in den letzten Monaten hin und wieder zu kurz kamen“, sagte der Technische Gesamtfahrzeugleiter des Rennteams, Christian Lichtenberg.

Nach der Show ist der Andrang vor den neuen Fahrzeugen groß. Die Zuschauer schauen sich die Wagen detailliert an, fachsimpeln, loben und machen Selfies. Die Studierenden stehen stolz und zufrieden daneben und erklären die ein oder andere Besonderheit am Fahrzeug. Wie viel harte Arbeit in den Rennwagen steckt und wie groß die Freude über das fertige Fahrzeug ist, ist den Teammitgliedern anzumerken. Die Anspannung fällt ab, die Feierstimmung ist groß. „Wir freuen uns auf die kommende Saison, gleichzeitig müssen wir noch viel Energie in die anstehende Testphase stecken“, sagt GreenTeam-Leiter Matthias Bildersheim.

Das sind die neuen Rennfahrzeuge

Modell F0711-13
Modell F0711-13

Rennteam: Modell F0711-13

„Das neue Modell hat sich deutlich verändert“, erklärte Lichtenberg. Das Team habe die Effizienz des Motors durch Verbrauchs- und Leistungsoptimierung steigern können. Das bisherige Drei-Feder-Dämpfersystem haben die Studierenden durch ein Zwei-Feder-Dämpfersystem ersetzt. Es besitzt einen aktiv verstellbaren Stabilisator, der für eine bessere Fahrbarkeit sorgt. Zudem hat das Fahrzeug ein neues Aerodynamikpaket erhalten, womit der Abtrieb um zwölf Prozent gesteigert werden konnte und der Luftwiderstand um sechs Prozent reduziert wurde, was den Wagen noch effizienter macht. Dank dieser Neuerungen wurden zudem mehrere Kilogramm Gewicht eingespart. „Alle Teams, die sich erhoffen, an uns vorbeizufahren: Strengt euch an, das wird schwer“, lautete Lichtenbergs Kampfansage an die Konkurrenz.

Alle Teams, die sich erhoffen, an uns vorbeizufahren: Strengt euch an, das wird schwer.

Christian Lichtenberg, Technischer Gesamtfahrzeugleiter Rennteam
Modell E0711-9
Modell E0711-9

GreenTeam: Modell E0711-9

Da das GreenTeam mit seinem Fahrzeug in der letzten Saison sehr erfolgreich war, ging es den Studierenden vor allem um die Optimierung von Details. „Wir haben sehr darauf geachtet, die Aerodynamik zu verbessern. Das haben wir erreicht“, berichtete Matthias Bildersheim, der für die Teamleitung und die Leitung im Bereich Mechanik zuständig ist. Zudem haben die Studierenden die Kühlung des Akkus und des Inverters optimiert.

Modell E0711-7001
Modell E0711-7001

GreenTeam Driverless: Modell E0711-7001

Der autonom fahrende Wagen basiert auf dem Modell E0711-7, dem elektrischen betriebenen Fahrzeug des GreenTeams von 2016. Neu am Rennwagen ist ein Lidar, ein Laserscanner, der mit einem rotierenden Laser die Umgebung abtastet, und ein Notbremssystem, das sich an das vorhandene Bremssystem anstecken lässt und ferngesteuert bedient werden kann. Außerdem gibt es ein neues Kamerasystem. „Es ist dem Fahrzeug zwar nicht anzusehen, aber wir haben viel an den Algorithmen gearbeitet und sie verbessert“, erklärt Team Chef Daniel Görner.

Das Driverless-Projekt wurde letztes Jahr von Alumni des GreenTeams gestartet. Damals gab es nur einen Wettbewerb in Hockenheim. Dieses Jahr nimmt das Team neben Hockenheim auch an dem Wettbewerb der Formula Student Italy teil. „Bei den Wettfahrten muss das Fahrzeug eine vorher unbekannte Strecke befahren. Dafür erstellt es sich mit dem Sensoriksystem während der Fahrt eine Karte der Strecke und schätzt gleichzeitig seine Position auf dieser Karte. Damit kann die Trajektorie berechnet werden, die es dann abfährt. Den Fahrer gibt es nicht mehr“, erläutert Görner.

Formula Student:
Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende, der seit 2006 jährlich ausgetragen wird. Die Wettfahrten finden im In- und Ausland statt, zum Beispiel in Ungarn, Österreich oder am Hockenheimring. Im Wettbewerb geht es nicht nur um die schnellste Rundenzeit bei den Wettfahrten, sondern es wird die Gesamtleistung des Teams bei der Fahrzeugkonzeption berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem die Präsentation des Businessplans und des Cost Reports.

Wer Interesse hat, selbst bei einem der Motorsport-Teams mitzumachen, ist herzlich willkommen und kann das Rennteam, GreenTeam oder GreenTeam Driverless kontaktieren.

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