Karl-Heinz Hansal

Unterstützung im Pflegefall

16. November 2021

Der Pflegelotse der Universität Stuttgart hilft Beschäftigten und Studierenden, die sich mit dem Thema Pflege auseinandersetzen möchten oder müssen. Gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit bietet er die regelmäßigen Netzwerktreffen Uni und Pflege an.

Haben Sie sich schon überlegt, wer Ihre Eltern einmal pflegen wird? Oder ob und wie Sie Ihre Partnerin oder Ihren Partner pflegen wollen? Ein Pflegefall kann sich langsam entwickeln oder plötzlich nach einem Unfall oder einem Herzinfarkt eintreten. In jedem Fall finden Beschäftigte und Studierende an der Universität Stuttgart einen Pflegelotsen, der Ihnen für alle Fragen beratend zur Seite steht.

Karl-Heinz Hansal ist seit April 2021 Pflegelotse. Er hat einen persönlichen Bezug zum Thema, da er als alleinerziehender Vater seine kranke Tochter pflegt. Dabei hat er festgestellt, Pflege ist sehr komplex: „Es gibt zahlreiche Institutionen, Zuständigkeiten, Gesetze und Richtlinien. Das alles ist für Unwissende erstmal absolut undurchsichtig und kompliziert. Ich möchte mein Wissen weitergeben, betroffene Menschen beraten und unterstützen.“

Besonders, wenn sich ein akuter Pflegefall ergibt, ist schnelle Hilfe gefragt. Hansal bietet dafür ein erstes Gespräch an. Dabei können erste Fragen geklärt werden, zum Beispiel ob die oder der nahe Angehörige einen Pflegeplatz in einem Heim braucht, oder ob eine häusliche Pflege organisiert werden kann, sind Vollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügung geregelt und wurde schon ein Antrag auf Leistungen der Pflegekasse gestellt?

Wir nehmen Sie an der Hand und erklären Ihnen, welche Rechte Ihnen zustehen.

Karl-Heinz Hansal, Pflegelotse

„Ich höre erst einmal zu und eruiere dann, wie wir zusammen am besten vorgehen können“, sagt Hansal. Wichtig sei, dass die Gespräche immer ganz individuell gestaltet werden. Die Beratung ist in jedem Fall vertraulich. „Wir nehmen Sie an der Hand, erklären Ihnen, welche Rechte Ihnen zustehen, versorgen Sie mit Informationsmaterial und gehen zusammen durch, welche Schritte erledigt werden müssen.“ Als Beispiel nennt Hansal das Recht, dass Beschäftigte in einem akut eintretenden Pflegefall in der Familie unmittelbar zehn Tage Freistellung nach dem Pflegezeitgesetz nehmen dürfen.

Silvia Meyer, Beauftragte für Chancengleichheit

Ins Leben gerufen hat die Universität Stuttgart die Stelle einer Pflegelotsin oder eines Pflegelotsen 2016. Die ehemalige Beauftragte für Chancengleichheit Edeltraut Walla und ihre damalige Stellvertreterin Edith Demuth haben diese Funktion bis zu ihrem Ruhestand ausgeübt. Die Beauftragte für Chancengleichheit Silvia Meyer arbeitet inhaltlich eng mit dem Pflegelotsen zusammen: „Das Thema Pflege ist wichtig und wir wollen an der Universität den Austausch mit Gleichgesinnten ermöglichen“. Deshalb haben Meyer und Hansal das Netzwerktreffen Uni und Pflege wieder aktiviert.

Wer in den Verteiler für die Netzwerktreffen aufgenommen werden möchte, darf sich an den Pflegelotsen oder die Beauftragte für Chancengleichheit wenden. 

Die Netzwerktreffen finden derzeit sechs Mal jährlich statt, abwechselnd virtuell und in Präsenz. Im Mittelpunkt der Treffen steht der Austausch: „Oft ergeben sich bestimmte Schwerpunktthemen, die die Teilnehmenden mitbringen.“ Das wichtigste sei, dass die Beteiligten merken, dass sie nicht allein sind und Unterstützung bekommen.

Und sie raten allen Universitätsangehörigen: „Befassen Sie sich schon vor dem Eintreten des Ernstfalls mit dem Thema Pflege. Wissen Sie zum Beispiel wer der Hausarzt ihrer Eltern ist oder welche Medikamente sie nehmen? Wussten Sie, dass man, um einen Pflegeplatz zu bekommen auf einer Warteliste stehen sollte, um im Ernstfall schnell Hilfe zu erhalten?“ Das Thema Pflege kann uns alle betreffen.

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Pflegelotse

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Silvia Meyer

 

Beauftragte für Chancengleichheit

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