Bruckner-Konzert Blick auf Bühne

Besonderes Bruckner-Konzert von Akademischem Chor und Orchester

150. Psalm, 9. Sinfonie und Te Deum: Mit Werken von Anton Bruckner haben die 250 Musikerinnen und Musiker des Akademischen Chors und des Akademischen Orchesters der Universität Stuttgart das Publikum in der Liederhalle begeistert.
[Foto: Dieter Schmid, Unimusik Stuttgart]

Es war ein besonderer musikalischer Abend, zu dem Akademischer Chor und Orchester der Universität Stuttgart am Samstag, 17. Februar 2018, in die Liederhalle Stuttgart geladen hatten. Im so gut wie ausverkauften Beethovensaal brachten die 250 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Veronika Stoertzenbach Werke von Anton Bruckner zur Aufführung: die „9. Sinfonie“, den „150. Psalm“ und das „Te Deum“.

Mit dem 150. Psalm, den Bruckner wegen seiner besonderen Feierlichkeit als „allerbeste Fest-Cantate“ bezeichnete, führten Chor und Orchester die Zuhörer in die musikalische Welt des österreichischen Komponisten ein, der zu den innovativsten Tonschöpfern seiner Zeit zählt. Im Anschluss an das monumentale Chorwerk, das die Sänger trotz des hohen Schwierigkeitsgrades bravourös meisterten, folgte die „9. Sinfonie in d-Moll“.

An den ersten drei Sätzen dieses unvollendeten Werks, in das Bruckner all seine sinfonischen Erkenntnisse und Fähigkeiten einfließen lies, arbeitete er – unterbrochen von Krankheitsphasen – von 1887 bis 1894. Ohne den vierten Satz fertigstellen zu können, stirbt der Meister 1896 mit 72 Jahren in Wien.

Akademischer Chor und Akademisches Orchester der Universität Stuttgart begeisterten in der Liederhalle mit Werken von Anton Bruckner.
Akademischer Chor und Akademisches Orchester der Universität Stuttgart begeisterten in der Liederhalle mit Werken von Anton Bruckner.

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Sonntag, 13. Mai, 11 Uhr:
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Freitag, 18. Mai, 20 Uhr:
Gioachino Rossini – Petite Messe solennelle für Soli, Chor, Klavier und Harmonium
St. Michael, Stuttgart-Sillenbuch 

Donnerstag, 5. Juli, und Sonntag, 8. Juli:
Sommerkonzert im Züblin-Haus mit Prokofiew, Mendelssohn Bartholdy und Rossini

Dem lieben Gott, so ist überliefert, habe Bruckner diese, seine letzte, Komposition gewidmet, bei der das Orchester die Zuhörer einen Klangrausch erleben lässt. So auch an diesem Abend. Ob warmer Streicher- oder fanfarenartiger Bläserklang, ob feierlich, lebhaft oder langsam, ob harmonisch oder eher verzerrt, ob Orchester-Tutti oder Streicher-Pizzicato – die Musikerinnen und Musiker des Akademischen Orchesters meisterten auch noch so scharfe harmonische Wendungen. Für die Zuhörer webten sie zum krönenden Abschluss der unvollendeten 9. Sinfonie einen beeindruckend dichten Klangteppich, der eindrücklich zeigte, weshalb die Werke Bruckners noch weit bis ins 20. Jahrhundert Einfluss auf die Musik hatten.

Hymne zum Abschluss

Es wird in der Konzertpraxis eher selten berücksichtigt, Bruckner soll aber kurz vor seinem Tod verfügt haben, dass man als Ersatz für den von ihm nicht mehr vollendeten vierten Satz zum Abschluss der 9. Sinfonie das Te Deum spiele. Akademischer Chor und Orchester kamen dieser Vorgabe nach, ließen den Bruckner-Abend mit dem als eines der bedeutendsten Chorwerke seiner Zeit geltenden Te Deum in C-Dur ausklingen.

Chor und Solisten wechslen bei dieser unvergleichlichen Hymne mit wunderbar ausdrucksvollen Passagen ab. Als Solisten beeindruckten hier die Sopranistin Marie-Pierre Roy, die schon beim 150. Psalm den Solopart übernommen hatte, die Mezzosopranistin Diana Haller, der Tenor David Esteban Fruci Gómez sowie der Bariton Philipp Franke.

Mit Applaus wurde an diesem Abend in der Liederhalle nicht gespart, es gab ihn reichlich. Die Musikerinnen und Musiker hatten Bruckners Begeisterung für seine Werke weitergegeben – und der Funke war übergesprungen.

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