ICM InnovationChallenge 2023: Auktionstisch für die Innovationen der Zukunft

23. März 2023

Der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) knüpfen Forschungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Hochschulinstituten – inklusive Landesförderung in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.

Unter den Hammer kommen in der Regel Gemälde, Juwelen oder Schmuckstücke, aber selten die Innovationen der Zukunft. Außer bei der InnovationChallenge Nachhaltige Produktion und Mobilität des InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) an der Universität Stuttgart und am Karlsruher Institut für Technologie KIT. Welche Forschungspartnerschaften aus baden-württembergischen Unternehmen und Hochschulen im Rahmen der ICM InnovationChallenge 2023 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gefördert werden, entschied sich erst nach insgesamt drei Bieterrunden. Am Ende sind elf Konsortien entstanden. Sie arbeiten ab Mai gemeinsam an Lösungen für die von den Unternehmen gestellten Forschungsfragen im Bereich nachhaltiger Produktion und Mobilität.

„Die InnovationChallenge ist ein Beispiel für gelungene Transferforschung, die genau die Lösungen und Innovationen schafft, auf denen Wissenschaft und Wirtschaft in Baden-Württemberg in Zukunft aufbauen können. Es ist besonders erfreulich, dass dieses Förderformat nach den sieben geförderten Projekten aus dem Jahr 2021 jetzt wieder von seinem agilen Prozess profitiert und elf neue Kooperationen zwischen unseren Hochschulen und den Unternehmen im Land unterstützt werden können“, sagt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.

Unternehmen aus Baden-Württemberg stellen ihre Herausforderungen aus der Praxis als offene Forschungsfrage an die Hochschulen im Land. Bedingung in dieser Runde war, dass mögliche Lösungen einen Beitrag zum Aufbau von ressourceneffizienten und nachhaltigen Mobilitätslösungen und Produktionstechnologien leisten. Die Forschenden präsentierten den Vertretern der Unternehmen ihre Lösungsansätze am 16. Februar bei einem Hackathon am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In 19 Pitches warben Forschungsgruppen dreier Hochschulen um die eingereichten Challenges der Unternehmen.

Format ist unkompliziert, schnell und unbürokratisch

Elf Konsortien aus Forschungsgruppen und Unternehmen qualifizierten sich mit ihren Projektplänen. Für das daran anschließende Bieterverfahren war seitens der Unternehmen ein Mindesteinsatz von 5000 Euro Eigenbeteiligung gefordert. In der zweiten und dritten Runde steigerten die Unternehmen dann ihre Gebote sukzessive und erreichten in allen elf Konsortien einen unternehmerischen Eigenbeitrag, der eine Förderung der Projektarbeit durch das Wissenschaftsministerium ermöglicht. Für das Ranking war dabei bei weitem nicht nur die Höhe der Eigenbeteiligung entscheidend, sondern auch die Mitarbeitendenzahl des Unternehmens. „Hierdurch profitieren insbesondere kleinere Unternehmen oder Start-ups von unserer InnovationChallenge, die meist geringere F&E-Kapazitäten oder auch selbst gar kein professionelles Innovations- und Fördermanagement haben“, sagt dazu Dr. Max Hoßfeld, Geschäftsführer des ICM. Das Format ist unkompliziert, schnell und unbürokratisch: Zwischen dem Beginn des Verfahrens und der Bekanntgabe der geförderten Projekte am 16. März sind nur zwei Monate vergangen. Anfang Mai soll auch schon die Forschungsarbeit losgehen.

Der Schwerpunkt der Projekte liegt auf ressourceneffizienten, nachhaltigen und digitalisierten Technologien für die Produktion. Geforscht wird beispielsweise an Transportrobotern, die Waren autonom und zeitgenau an stationäre Roboter liefern, Augmented-Reality Anwendungen, mit denen sich die Montageplanung optimieren lässt, oder einer innovativen Qualitätskontrolle auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) für stabileres Laserschneiden. Die Ergebnisse sollen am Ende nicht nur eine Lösung für die konkrete Fragestellung der beteiligten Unternehmen liefern und so deren Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch die Forschung im behandelten Bereich generell weiterbringen. Lange lässt die Zukunft in dem Fall nicht auf sich warten. Wenn die Förderung der Forschungspartnerschaften nach 18 Monaten ausläuft, müssen die Ergebnisse stehen.

Diese Konsortien erhalten bei der ICM InnovationChallenge 2023 eine Förderung:

  • Dausinger + Giesen GmbH und Institut für Strahlwerkzeuge IFSW der Universität Stuttgart mit dem Projekt „Multipass-Verstärker: Kilowatt-Scheibenlaser Multipass-Verstärker mit pikosekunden-Pulsen und hoher Repititionsrate“
  • Precitec GmbH & Co KG und Institut für Strahlwerkzeuge IFSW der Universität Stuttgart mit dem Projekt „CutAIye: Innovative KI-basierte Qualitätskontrolle für stabileres Laserschneiden in der Elektromobilität“
  • robomotion GmbH und Institut für Fördertechnik und Logistik IFT der Universität Stuttgart mit dem Projekt „RoboKoop: Autonome mobile Roboter in Kooperation mit stationären Robotern“
  • OTEC Präzisionsfinish GmbH und wbk Institut für Produktionstechnik des KIT mit dem Projekt „Automatisierung des Tauchgleitschleifverfahrens durch ein prozessintegriertes optisches System zur KI gestützten Analyse von Wertstückoberflächen und -geometrien für gesteigerte Nachhaltigkeit und Prozesssicherheit in der Produktion“
  • ISCAR Germany GmbH und wbk Institut für Produktionstechnik des KIT mit dem Projekt „AddWRaP: Additive Fertigung von Werkzeugstahl mit dem Ziel der Rauheitsreduktion durch alternative Partikelgrößenverteilung“
  • Arthur Klink GmbH und wbk Institut für Produktionstechnik des KIT mit dem Projekt „AddBroach: Nachhaltige Fertigung von endkonturnahen Halbzeugen mittels BinderJetting am Beispiel von Räumwerkzeugen“
  • SADEN GmbH und wbk Institut für Produktionstechnik des KIT mit dem Projekt „AddDEM: Charakterisierung von technischen Pulvern zur skalenübergreifenden Modellierung von Partikelprozessen, am Beispiel der metallisch additiven Fertigung“
  • Semorai GmbH und IPEK Institut für Produktentwicklung des KIT mit dem Projekt „KIIng: Industrieweite Datengrundlage für KI-basierte Ingenieursleistungen“
  • Max Hauser Süddeutsche Chirurgiemechanik GmbH und wbk Institut für Produktionstechnik des KIT mit dem Projekt „RoTraCut: Rotationsunrunddrehen von Rotorwellen für elektrische Traktionsantriebe“
  • IILS mbH und Institut für Flugzeugbau IFB der Universität Stuttgart mit dem Projekt „TOP2CAD: Erzeugung sauberer parametrischer CAD-Modelle aus Topologieoptimierungsergebnissen“
  • Assemblio GmbH und IPEK Institut für Produktentwicklung des KIT mit dem Projekt „AssemblAR: Optimierung der Montageplanung durch innovative AR-Lösungen“

Über den InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM)

Die Mobilität und die Produktion der Zukunft sind nachhaltig, effizient und kommen aus Baden-Württemberg. Voraussetzung hierfür sind neue bahnbrechende Technologien – von innovativen Fahrzeugantrieben bis zu wandlungsfähigen Produktionsverfahren. Das Ziel des InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) ist es, diesen Wandel zu gestalten. Im ICM bündeln die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ihre Kompetenzen in Forschung und Innovation, um gemeinsam schnell und flexibel neue Technologien zu entwickeln, neue Ansätze zu erproben und die Basis für Sprunginnovationen zu schaffen.

Weitere Informationen zur ICM InnovationChallenge

Kontakt

Benjamin Büchner, Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit, InnovationsCampus Mobilität der Zukunft, E-Mail

Fachlicher Kontakt:

Matthias Vollat, Transfermanager, InnovationsCampus Mobilität der Zukunft, E-Mail

Medienkontakt

 

Hochschul­kommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

Zum Seitenanfang