Festakt für neue Direktorin des Deutschen Literaturarchivs

15. Februar 2019, Nr. 13

Prof. Sandra Richter leitet Marbacher Institution

Mit einem Festakt hieß das Literaturarchiv Marbach am 14. Februar 2019 seine neue Direktorin Prof. Sandra Richter willkommen. Richter war Anfang 2019 auf den langjährigen Leiter des Literaturarchivs, den Historiker und Publizisten Dr. Ulrich Raulff gefolgt, der das Haus zwischen 2004 und 2018 führte.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Deutschen Schillergesellschaft und der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Peter-André Alt sprachen Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresie Bauer und die Gruppenleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Dr. Sigrid Bias-Engels. In seiner anschließenden Würdigung betonte Prof Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart: „Sie sind in der Literaturwissenschaft international ausgewiesen, in den Geisteswissenschaften bestens vernetzt und bringen profunde Kenntnisse in der deutschen Literatur mit. Durch Ihre langjährige Kooperation mit dem Literaturarchiv sowie ihrem wissenschaftlichen Engagement in den Digital Humanities sind Sie auch hervorragend geeignet, das Literaturarchiv erfolgreich in das digitale Zeitalter zu führen und seine Internationalität weiter auszubauen. Ressel ging auf die engen Forschungsbeziehungen zwischen den beiden Häusern ein. „Das Deutsche Literaturarchiv Marbach war und ist weiterhin ein wichtiger Partner für den Schwerpunkt Digital Humanities an der Universität Stuttgart.“ Ressel weiter: „Wer wie Sie Wissenschaftlerin mit Leib und Seele ist, der wird seine Tätigkeit hier im Deutschen Literaturarchiv Marbach besonders forschungs- und wissenschaftsnah gestalten. Dass Sie nun Direktorin des größten und wichtigsten Archivs für die neuere deutsche Literatur von 1750 bis zur Gegenwart ist nicht nur folgerichtig, sondern auch ein Glücksfall für beide Einrichtungen, für das DLA und für die Universität Stuttgart.“ Richter bleibe der Universität weiterhin durch die zahlreichen Kooperationen und gemeinsame Forschungsprojekte und in der Lehre verbunden.

In ihrem Einführungsvortrag sprach Sandra Richter anschließend über „Öffentliche Urteilskräfte und ihr Literaturarchiv“.  Sie gilt als profunde Kennerin der Literatur und der Wissenschaftspolitik und beschäftigt sich unter anderem mit der Literaturtheorie, der Verbindung von Ideengeschichte und Literatur und dem Verhältnis von Internationalisierung und Nationalisierung bzw. Globalisierung und Regionalisierung in der Literatur. Im Herbst letzten Jahres wurde sie Mitglied im Rat für Informationsinfastrukturen, ein Sachverständigengremium, das im Auftrag der Gemeinsamen Wissen­schaftskonferenz (GWK) Politik und Wissenschaft beim Ausbau und der Entwicklung wissenschaftlicher Informationsstrukturen berät.

Nach dem Studium der Politische Wissenschaft, Germanistik Philosophie und Kunstgeschichte, Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Habilitation an der Universität Hamburg kam Sandra Richter 2008 als Professorin an die Universität Stuttgart und leitete die Abteilung Neuere Deutsche Literatur im Institut für Literaturwissenschaft. 2014 wurde sie Direktorin des Stuttgart Research Centre for Text Studies an der Universität Stuttgart.

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